Nach Entlassung: Wütender Ex-Mitarbeiter sperrt Kunden aus IT-Systemen aus

Im britischen Huddersfield ist ein IT-Fachmann zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er sich nach seiner Entlassung im Juli 2022 unrechtmäßig Zugang zu den IT-Systemen seines ehemaligen Arbeitgebers verschafft und von dessen Kundschaft genutzte Anmeldeinformationen manipuliert hatte. Laut Pressemitteilung der Polizei von West Yorkshire(öffnet im neuen Fenster) nutzte der Mann seinen privilegierten Zugang aus, um eine Welle von Störungen auszulösen.
Den Angaben nach war der Verurteilte nach seiner Kündigung derart verärgert, dass er sich durch einen Cyberangriff an seinem Ex-Arbeitgeber rächen wollte. Dafür drang er unrechtmäßig in Räumlichkeiten des Unternehmens ein und änderte Zugangsdaten und Einstellungen an Multi-Faktor-Authentifizierungen (MFA).
Durch diese Eingriffe sollen geschäftliche Aktivitäten mehrerer Kunden seines ehemaligen Arbeitgebers beeinträchtigt worden sein - sowohl aus dem Vereinigten Königreich als auch aus Deutschland und Bahrain. Daraus resultierte für das Unternehmen nicht nur eine Rufschädigung, sondern auch ein finanzieller Schaden in Höhe von mindestens 200.000 britischen Pfund (rund 234.000 Euro).
Mehr als sieben Monate Haft
Während seiner böswilligen Aktivitäten soll der Beschuldigte nach Angaben der Polizei Telefonate geführt und diese aufgezeichnet haben. Die Aufzeichnungen konnten bei der Verhaftung des Mannes sichergestellt werden. Am 26. Juni 2025 erfolgte schließlich die Verurteilung des 31-Jährigen vor dem britischen Leeds Crown Court. Ihn erwartet nun eine Haftstrafe von sieben Monaten und 14 Tagen.
Detective Sergeant Lindsey Brants vom Cyber Crime Team der Polizei von West Yorkshire betonte angesichts dieses Vorfalls, es sei für Unternehmen sehr wichtig, sich mit dem Thema Netzwerksicherheit auseinanderzusetzen. "Der Schutz Ihres Netzwerks verhindert Datenverluste und kostspielige Cyberangriffe" , so ihre Warnung. Auch für die Wahrung des Vertrauens der eigenen Kunden sei dies von entscheidender Bedeutung.
Dass Angestellte nach ihrer Entlassung aus Verärgerung versuchen, IT-Systeme ihres ehemaligen Arbeitgebers zu manipulieren und dadurch Schäden zu verursachen, ist keine Seltenheit . Vor rund einem Jahr wurde ein indischer IT-Fachmann zu einer Haftstrafe verurteilt, nachdem er 180 virtuelle Server seines Ex-Arbeitgebers gelöscht hatte. Der Schaden wurde damals auf 678.000 US-Dollar beziffert.



