Nach Druck von Springer: Corint Media verliert weiteren Geschäftsführer

Der Axel-Springer-Verlag ist offenbar unzufrieden mit den Einnahmen aus dem Leistungsschutzrecht durch Corint Media.

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Markus Runde hat nach 21 Jahren die Geschäftsführung bei Corint Media aufgegeben.
Markus Runde hat nach 21 Jahren die Geschäftsführung bei Corint Media aufgegeben. (Bild: Corint Media)

Der langjährige Geschäftsführer von Corint Media, Markus Runde, hat die Verwertungsgesellschaft verlassen. Runde habe "nach mehr als 21 Jahren Geschäftsführung diese mit Wirkung zum 30. April 2023 niedergelegt", teilte Corint Media am 2. Mai 2023 mit. Rundes Nachfolgerin ist die Juristin Christine Jury-Fischer, die seit dem Jahr 2023 die Rechtsabteilung von Corint Media, vormals VG Media, leitete.

Bereits Ende März 2023 verließ Rundes Co-Geschäftsführer Christoph Schwennicke die Verwertungsgesellschaft "im wechselseitigen Einvernehmen und auf eigenen Wunsch". Eine solche Formulierung fehlt hingegen in der knappen Mitteilung zum Ausscheiden Rundes.

Springer soll Druck gemacht haben

Hinter dem Rückzug soll Medienberichten zufolge der Axel-Springer-Verlag stecken. "Besonders der Axel-Springer-Konzern pochte auf die Veränderung in der Geschäftsführung, stellte zuletzt sogar ein Ultimatum. Entweder scheidet Runde aus, oder der Konzern werde sich aus der Verwertungsgesellschaft zurückziehen", schrieb das Fachmagazin Medieninsider.

Der Grund für die Eskalation sei die Unzufriedenheit der Verlage über ausbleibende Erfolge bei der Durchsetzung des Leistungsschutzrechts für Presseverleger. Hinzu seien weitere Managemententscheidungen gekommen, die als Fehler interpretiert worden seien.

Eine Einigung im Aufsichtsrat habe lange gedauert, weil dafür eine Dreiviertelmehrheit erforderlich sei. Runde habe jedoch lange die Rückendeckung des Fernsehlagers genossen. Springer ist nach ProSiebenSat.1 nur zweitgrößter Gesellschafter von Corint Media. Diese vertritt sowohl die Rechte von Fernsehsendern als auch von Verlagen.

Zuletzt hatte die Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) entschieden, dass Google für die bisherige Nutzung des Leistungsschutzrechtes vorläufig 5,8 Millionen Euro zahlen soll. Das ist deutlich weniger als die von Corint Media geforderten 420 Millionen Euro. Die eigentliche Entscheidung über die Zahlungen von Google werden aber erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet.

Nachtrag vom 4. Mai 2023, 9:05 Uhr

Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (Paywall) zufolge soll Google "Anfang des Jahres ein lukratives Angebot über viele Millionen Euro plötzlich wieder zurückgezogen und die Gespräche abgebrochen haben". Das habe viele Medienhäuser, die von Corint Media vertreten würden, verärgert.

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