Nach DDOS: Oracle übernimmt DNS-Anbieter Dyn
Übernahme im Cloud-Geschäft: Oracle sichert sich für rund 600 Millionen US-Dollar den Zugriff auf die DNS-Dienste von Dyn. Das Unternehmen war im Oktober Ziel eines großen DDoS-Angriffs, der auch Amazon, Twitter und Github betraf.

Oracle hat bekanntgegeben, den DNS- und Web-Performance Anbieter Dyn übernehmen zu wollen. Dyn stellt rund 3.500 Kunden Dienstleistungen rund um Traffic-Optimierung zur Verfügung. Der Preis soll nach Angaben von Forbes bei rund 600 Millionen US-Dollar liegen, die beiden Unternehmen machten dazu keine Angaben.
Dyn stand Ende Oktober im Zentrum des Ausfalls zahlreicher Webdienste, die offenbar allesamt versäumt hatten, sich einen alternativen DNS-Provider zuzulegen. Die Übernahme des Dienstes durch Oracle wurde offenbar bereits vor dem Angriff verhandelt, aber erst jetzt bekanntgegeben.
Andere Anbieter betreiben bereits eigene DNS-Dienste
Mit der Übernahme will Oracle vermutlich zu anderen Cloud-Anbietern aufschließen. Dienste wie Amazon, Microsoft oder Google betreiben jeweils eigene DNS-Dienste, kleinere Anbieter kaufen diese Dienstleistung meist bei anderen Unternehmen ein. Neben Oracle soll es weitere Interessenten an Dyn gegeben haben, vor allem IBM.
"Oracle bietet bereits Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Plattform-as-a-Service (PaaS) Dienstleistungen auf Enterprise-Niveau für Unternehmen an, die Internet-Applikationen und Webdienste betreiben", sagte Thomas Kurian, Präsident für Produktentwicklung bei Oracle in einem Statement.
"Oracles Cloud-Kunden werden Zugang zu Internet-Performance-Informationen bekommen, die ihnen helfen werden, Infrastrukturkosten zu optimieren, den Umsatz mit Applikationen und Webseiten zu erhöhen und ein besseres Risikomanagement zu betreiben", sagte Kyle York, Chefstratege von Dyn. "Wir freuen uns, künftig zu Oracle zu gehören und unseren Kunden mit Oracles Cloudcomputing-Plattform noch besseren Service bieten zu können."
Für Kunden der beiden Unternehmen soll sich vorläufig nichts ändern, Dyn-Kunden sollten sich also bei Support-Fragen weiterhin an Dyn selbst wenden. Ob die Marke künftig in Oracle aufgehen wird, ist derzeit noch nicht klar.
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nur 3'500 Kunden? Dann scheint wohl wirklich niemand bereit gewesen sein, für den...