Nach Cyber-Attacke: Jaguar fährt Produktion wieder hoch
Jaguar Land Rover steht nach dem Cyberangriff im August nach Unternehmensangaben kurz vor der Wiederaufnahme der Fertigung. Ein konkretes Datum nannte der Automobilhersteller nicht, bestätigte jedoch, dass die Aktivität in den britischen Produktionsstätten mit der schrittweisen Wiederinbetriebnahme der Systeme zunehmen werde, wie The Register berichtete(öffnet im neuen Fenster) .
Das Werk in Wolverhampton soll als erstes die Produktion wieder aufnehmen, gefolgt von den Standorten Solihull und Halewood. Eine vollständige Rückkehr zur normalen Produktionsgeschwindigkeit dürfte nach dem Neustart noch mehrere Wochen dauern, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Der verlängerte Stillstand traf Tausende Arbeitnehmer und setzte die gesamte Automobilzulieferkette unter finanziellen Druck. Das Unternehmen hatte seine Systeme am 2. September 2025 als Reaktion auf einen Cybervorfall heruntergefahren.
Finanzielle Auswirkungen und Regierungsmaßnahmen
Experten beziffern die täglichen Verluste während der Stillstandsphase auf 5 bis 10 Millionen britische Pfund. Die gesamten Umsatzeinbußen könnten nach Schätzungen von Branchenanalysten 2,2 Milliarden Pfund erreichen, die Gewinneinbußen werden auf 150 Millionen Pfund geschätzt.
Die britische Regierung stellte Ende September 2025 eine Kreditsicherungsgarantie über 1,5 Milliarden Pfund bereit. Wirtschaftsminister Peter Kyle erklärte, so sollten Arbeitsplätze im gesamten Zulieferernetzwerk des Unternehmens geschützt werden.
Jaguar Land Rover beschäftigt direkt rund 30.000 Menschen in seinen drei britischen Hauptwerken. Zulieferer, die von Verträgen mit dem Automobilhersteller abhängig sind, beschäftigen schätzungsweise weitere 100.000 Arbeitnehmer.
Ursache für den schon mehrere Wochen andauernden Produktionsausfall war ein Cyberangriff Ende August . Jaguar Land Rover musste betroffene IT-Systeme daraufhin herunterfahren, was nicht nur den Vertrieb, sondern vor allem auch die Produktion beeinträchtigte.