Nach Aukey und Mpow: Amazon verbannt Hersteller Ravpower aus seinem Angebot

Onlinehändler Amazon hat sämtliche Angebote des chinesischen Ladegerät- und Powerbank-Herstellers Ravpower aus seinem Sortiment verbannt. Das bestätigte der US-Konzern gegenüber The Verge(öffnet im neuen Fenster) , nannte aber keine Gründe für diesen Schritt. Kurz zuvor hatte die Wall-Street-Journal-Journalistin Nicole Nguyen von einem Bestechungsversuch durch Ravpower berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Demnach enthielt ein von ihr bei Amazon bestelltes Ladegerät von Ravpower ein Kärtchen, das dazu einlud, eine positive Bewertung des Produkts zu verfassen. Im Gegenzug hätte sie vom Hersteller einen Geschenkgutschein im Wert von 35 US-Dollar erhalten.
Ein Vorgehen, das insbesondere von chinesischen Amazon-Marketplace-Anbietern häufig genutzt wird, um gute Produktrezensionen zu erkaufen - und das seit 2016 gegen Amazons Richtlinien verstößt. Da die Verbannung des Herstellers unmittelbar auf den Bericht des Wall Street Journals folgte, liegt die Vermutung nahe, dass der Betrugsversuch Ursache für diese Maßnahme war.
Amazon bestätigt Verbannung von Aukey und Mpow
Bereits im Mai 2021 hatte Amazon mit den Elektronikzubehör-Herstellern Aukey und Mpow zwei äußerst beliebte chinesische Marktplatzanbieter nahezu vollständig aus seinem Angebot gestrichen . Damals hatte das Unternehmen nur angedeutet, dass es dabei um Rezensionsbetrug gehen könnte, sich zu diesem Schritt aber nicht konkret geäußert. Im Zuge der jüngsten Ereignisse hat Amazon die Verbannung der beiden Firmen jedoch gegenüber The Verge bestätigt.
Eine Stellungnahme seitens Ravpower steht aus. Das Unternehmen betreibt abseits von Amazon auch eigene Onlineshops und hat Niederlassungen in Kalifornien, Singapur, Tokio und Hamburg. Im deutschen Amazon-Store finden sich noch vereinzelt Ravpower-Produktseiten, die Artikel lassen sich jedoch nicht bestellen.
Amazon geht seit geraumer Zeit mit Nachdruck gegen das immer größer werdende Problem der Rezensionsfälschung vor. In einem aktuellen Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) unterstrich der Online-Händler gerade erst seine Bemühungen, das Problem in den Griff zu bekommen. Demnach löschte das Unternehmen allein 2020 über 200 Millionen Fake-Reviews, noch bevor diese von Kunden gelesen werden konnten.



