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Nach 20 Jahren: CO2-Emissionen europaweit halbiert

Die positive Entwicklung zeigt sich am Emissionshandel, auch wenn sich einige Sektoren gegen den Trend entwickeln. Global bewegt sich noch zu wenig.
/ Mario Petzold
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Weltweit verlangsamt sich das Wachstum beim Verbrauch fossiler Brennstoffe. Eine Umkehr ist das noch nicht. (Bild: Pixabay/catazul)
Weltweit verlangsamt sich das Wachstum beim Verbrauch fossiler Brennstoffe. Eine Umkehr ist das noch nicht. Bild: Pixabay/catazul

Das Umweltbundesamt(öffnet im neuen Fenster) hat die Zahlen des Emissionshandels für Deutschland und die EU für das Jahr 2024 veröffentlicht. Dabei zeigt sich bei den nationalen Emissionen ein Rückgang von 5,5 Prozent. Seit der Einführung des Instruments im Jahr 2005 sind die Emissionen um 47 Prozent gesunken. In der gesamten Europäischen Union liegt der Ausstoß sogar 51 Prozent unter dem Startwert.

Ausgedrückt in Tonnen CO 2 sank der Ausstoß von 6,5 Milliarden auf 3,2 Milliarden Tonnen. Wobei andere Gase, etwa Methan, in ihr Kohlenstoffdioxidäquivalent umgerechnet werden, um einen einheitlichen Wert zu erhalten. Zudem sind nicht alle Emissionen berücksichtigt, sondern nur knapp 90 Prozent.

Eine Hälfte bleibt noch

Der halbe Weg ist also geschafft, wobei die zweite Hälfte natürlich anspruchsvoller werden dürfte und nur durch die Kompensation aus Renaturierungsprojekten, Aufforstungen und Moorverwässerungen eine CO 2 -Neutralität erreicht werden kann. Dennoch lassen sich ein paar positive Entwicklungen beobachten.

Trotz steigender Wirtschaftsleistung, in Deutschland seit 2005 knapp 25 Prozent, reduzierten sich die Emissionen erheblich. Insbesondere der Energiesektor ist dafür verantwortlich, aber auch im Industriesektor wird knapp ein Drittel weniger CO 2 emittiert.

Nur der Luftverkehr widersetzt sich dem Trend deutlich. Hier stiegen die Emissionen teils im zweistelligen Prozentbereich. Er trägt allerdings nur 3 Promille zum Gesamtausstoß bei, wobei das nur der innereuropäische Flugbetrieb ist. Global gesehen lassen sich 4 Prozent auf das Fliegen zurückführen.

Weltweit noch kein Emissionsrückgang

Hätte sich seit 1990 nicht auch der globale CO 2 -Ausstoß verändert, wäre das eine bemerkenswerte Veränderung. Zu jenem Zeitpunkt verursachte allein die heutige EU ein Drittel aller weltweiten Emissionen. Aktuell sind es nur noch 7 Prozent.

Weltweit stieg die Gesamtmasse von etwas mehr als 20 Milliarden Tonnen CO 2 auf knapp 40 Milliarden Tonnen. Einen kleinen positiven Trend konnte die Internationale Energieagentur (IEA)(öffnet im neuen Fenster) aber trotzdem ausmachen.

Seit 2023 wächst der Ausstoß erstmals nicht im Gleichschritt mit dem globalen Wirtschaftswachstum. Betrachtet man die Gesamtentwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg, dann flacht die einst exponentielle Kurve tatsächlich ab. Hier sollen laut IEA die ersten Auswirkungen des beschleunigten Ausbaus erneuerbarer Energien erkennbar werden.


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