Nach 13 Jahren: Red Hats Technikchef hört unerwartet auf
Der langjährige Technikchef von Red Hat, Brian Stevens, verlässt überraschend das Unternehmen. Der Grund könnten Spannungen im Vorstand des Linux-Distributors sein, wie der US-Dienst ZDNet berichtet.

Überraschend und mit einer erstaunlich kurzen Pressemitteilung gibt der Linux-Distributor Red Hat bekannt, dass der langjährige Technikchef (CTO) des Unternehmen, Brian Stevens, von seinem Posten zurücktreten wird. Mögliche Gründe für das Ausscheiden Stevens' gibt Red Hat nicht bekannt, dafür bedankt sich der aktuelle Vorstandsvorsitzende Jim Whitehurst für die von Stevens geleisteten "Dienste und Beiträge".
Wie der für gewöhnlich gut informierte Steven J. Vaughan-Nichols für den US-Dienst ZDNet berichtet, habe die Nachricht selbst Angestellte des Unternehmens wie "ein Schlag in die Magengrube" getroffen. Weiter heißt es, die Beschäftigten spekulierten, Stevens sei wegen möglicher Spannungen zwischen ihm und dem Produktchef Paul Cormier zurückgetreten. So sei der Posten des CTO vor einiger Zeit aus dem Einflussbereich Cormiers herausgelöst worden. Streitigkeiten habe es aber nicht gegeben. Es gebe auch Vermutungen darüber, dass Stevens in den Posten des Vorstandsvorsitzenden aufrücken wollte, was derzeit aber nicht möglich sei.
Stevens arbeitete von 1985 bis 1999 bei Digital Equipment Corp. (DEC) hauptsächlich an dem dort erstellten Unix, dessen Nachfolgeprodukte als Tru64 von HP vermarktet worden sind. Zudem beteiligte er sich an der Erstellung eines der ersten kommerziell verfügbaren Versionen des X Window Systems. Nach einer kurzen Übergangsphase bei Mission Critical Linux, war er seit Ende 2001 CTO bei dem mittlerweile umsatzstärksten Linux-Distributor weltweit. Außerdem war Stevens im Zuge seiner Arbeit bei Red Hat zeitweise auch im Vorstand der IEEE Computer Society sowie der Openstack-Foundation.
Die Interimsnachfolge als CTO bei Red Hat übernimmt zunächst Cormier. Über die weiteren Pläne Stevens und nachfolgende mögliche Veränderungen bei Red Hat ist derzeit nichts bekannt.
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