Nach 1&1-Schock: Telefónica plant große Rabatte im Mobilfunk

Telefónica Deutschland will bis zum Jahr 2026 Millionen neuer Mobilfunkverträge verkaufen. Wie das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) aus Unternehmenskreisen erfahren hat, sollen zusätzliche Anschlüsse für Partner und Familienmitglieder künftig einen Nachlass in Höhe von 50 Prozent bekommen. Das ähnelt Angeboten, mit denen die Deutsche Telekom in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war.
Weitere Rabatte seien geplant oder in Vorbereitung. Telefónica wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
Der Schritt deutet auf den Beginn eines wettbewerbsintensiven Jahres. Anfang 2023 hatte Vorstandschef Markus Haas noch im Handelsblatt verkündet, die Mobilfunkpreise breitflächig zu erhöhen.
Ende des Vertrags mit 1&1 ausgleichen
Hintergrund der neuen Lockangebote dürfte auch die Entscheidung von 1&1-Chef Ralph Dommermuth vom August 2023 sein, ab Herbst statt des Telefónica-Netzes künftig die Infrastruktur des Konkurrenten Vodafone für seine Mobilfunkkunden nutzen zu wollen. Dommermuth hatte überraschend erklärt, schrittweise vom Telefónica- auf das Vodafone-Netz zu wechseln. Bei Telefónica könnten in der Folge vom Jahr 2026 an die Umsätze einbrechen.
1&1 hatte im November erklärt, National Roaming stehe im 2G/4G/5G-Netz von Telefónica Deutschland zur Verfügung. 5G war bisher nicht Teil der Vereinbarung. Ab Sommer 2024 werde 1&1 National Roaming planmäßig von Vodafone nutzen und Vorleistungen von Telefónica Deutschland schrittweise verringern. Laut einem Bericht des Manager Magazin entgehen Telefónica Schätzungen zufolge damit jährlich 750 Millionen Euro von 1&1.
Ab dem 8. Dezember 2023 könne das 1&1-5G-Netz auch mit Smartphones genutzt werden, gab der Betreiber am 22. November 2023 bekannt. Bisher gab es nur ein stationäres Angebot in Form von Home-Routern.



