MySQL: Man-Pages stehen nicht mehr unter der GPL
Seit Version 5.5.31 steht die Dokumentation für die Datenbank MySQL nicht mehr unter der GPL. Die neuen Lizenzbedingungen erwähnen aber auch die Software. Es handelt sich aber um einen Bug, der wieder korrigiert werden soll.

Oracle hat wohl aus Versehen die Lizenzbedingungen in der Dokumentation der Datenbank MySQL geändert. Sie steht gegenwärtig nicht mehr unter der GPL. Die veränderten Lizenzbedingungen erwähnen aber auch die Software. Der Bug soll schnellstmöglich wieder entfernt werden.
Offiziell steht MySQL weiterhin unter der GPL, Besitzer Oracle bietet seit geraumer Zeit aber kostenpflichtige Varianten der Datenbank an. Viele Linux-Distributionen haben in den vergangenen Monaten von MySQL zu MariaDB gewechselt.
Statt der üblichen GPL-Klausel in den Man-Pages zur MySQL-Datenbank tauchen seit Version 5.5.31 in der Dokumentation der Datenbank veränderte Lizenztexte auf, die explizit darauf hinweisen, dass zumindest die Dokumentation nicht mehr unter der GPL steht. "This documentation is NOT distributed under a GPL license", heißt es beispielsweise im Text zum MySQL-Werkzeug Resolveip. Laut Blogseite des MySQL-Forks MariaDB ist der Text in allen anderen Man-Seiten der Datenbank identisch. Betroffen von den Änderungen ist damit auch die gegenwärtig stabile Version 5.6.12.
Auch für Software?
Der erste Satz der neuen Lizenzbestimmungen erwähnt auch die Software: "This software and related documentation are provided under a license agreement containing restrictions on use and disclosure and are protected by intellectual property laws. Except as expressly permitted in your license agreement or allowed by law, you may not use, copy, reproduce, translate, broadcast, modify, license, transmit, distribute, exhibit, perform, publish, or display any part, in any form, or by any means. Reverse engineering, disassembly, or decompilation of this software, unless required by law for interoperability, is prohibited."
Nachdem Oracle mit der Übernahme von Sun auch in den Besitz der freien Datenbank MySQL gelangte, befürchteten viele Anbieter, Oracle würde die Entwicklung der Datenbank zugunsten seiner eigenen proprietären Lösung einstampfen. Oracle musste zunächst Zugeständnisse zur weiteren Unterstützung von MySQL machen, bevor die EU die Übernahme von Sun genehmigte. Oracles Handhabung von MySQL stieß bei der Community inzwischen aber immer wieder auf Kritik.
Wechsel zu MariaDB
Nach Fedora, Opensuse und Ubuntu wechselt jetzt auch Red Hat mit RHEL 7 von MySQL zu MariaDB als Standarddatenbank. MariaDB wurde als Fork nach der Übernahme durch Oracle von MySQL-Vater Monty Widenius initiiert und gilt als ausgereifte Alternative zu MySQL. MariaDB wird demnächst in Version 10.0.2 erscheinen.
Nachtrag vom 19. Juni 2013, 13:45 Uhr
Offenbar handelt es sich um einen Bug, der wieder korrigiert werden soll. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.
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... so wie es "nur ein versehen" war dass sie versucht haben das timezone-update-tool...
Ich wette auch, dass MariaDB schnell bei vielen Hostern MySQL verdraengen wird. Einige...
wir haben keine ahnung, der praktikant?
:)