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Musikstreamingdienst: Spotify kündigt 600 Beschäftigten

Die Spotify -Personalabteilung lädt auch in Deutschland Betroffene zu Vier-Augen-Gesprächen ein.
/ Achim Sawall
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Spotify-CEO Daniel Ek im Jahr 2018 in New York City (Bild: Mike Coppola/Getty Images for Samsung)
Spotify-CEO Daniel Ek im Jahr 2018 in New York City Bild: Mike Coppola/Getty Images for Samsung

Das schwedische Unternehmen Spotify will sechs Prozent seiner weltweit rund 10.000 Beschäftigten entlassen. Das geht aus einer E-Mail von Gründer und Chief Executive Officer Daniel Ek an die Belegschaft hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt(öffnet im neuen Fenster) . Rein rechnerisch ergeben sich daraus 600 Entlassungen bei dem Musikstreamingdienst. Nach den Informationen lädt die Spotify-Personalabteilung Betroffene zu Vier-Augen-Gesprächen ein. Auch in Deutschland sollen bereits erste Einladungen verschickt worden sein.

"Wie viele andere Führungskräfte hoffte ich, den starken Rückenwind durch die Pandemie aufrechtzuerhalten und glaubte, dass unser breit gefächertes globales Geschäft und das geringere Risiko für die Auswirkungen einer Verlangsamung der Werbung uns isolieren würden" , erklärte Ek in der E-Mail. "Im Nachhinein betrachtet war ich zu ehrgeizig und investierte schneller als unser Umsatzwachstum" , räumte er ein. "Aus diesem Grund reduzieren wir heute die Zahl unserer Mitarbeiter unternehmensweit um etwa sechs Prozent. Ich übernehme die volle Verantwortung für die Schritte, die uns hierher geführt haben."

Die neue Betroffenheit der CEOs

Die Floskel zur "persönlichen Übernahme der vollen Verantwortung" hatte zuerst Meta-Chef Mark Zuckerberg geprägt, als er im November ankündigte, mehr als 11.000 Beschäftigte oder 13 Prozent der Belegschaft abzubauen. Er leitete damit die erste umfassende Umstrukturierung in der Konzerngeschichte ein. Danach folgten Entlassungen bei Amazon, Google, Microsoft, Salesforce, Cisco und zuletzt Sophos. Am härtesten ist Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk betroffen, der sich solche Floskeln sparte. Keiner der Konzernchefs trat aus Verantwortungsbewusstsein zurück oder stellte seine Bezüge den Opfern des Stellenabbaus zur Verfügung.

Zwar habe Spotify im 2022 beinahe alle Ziele erreicht, und das Geschäft entwickele sich insgesamt auch weiterhin gut, betont Ek. Aber das Jahr 2023 markiere ein neues Kapitel. "Ich bin überzeugt, dass wir aufgrund dieser schwierigen Entscheidungen besser für die Zukunft aufgestellt sein werden" , sagte der Spotify-Gründer.

Ek verspricht, dass jeder Mitarbeiter beim Ausscheiden "fair behandelt" werde. Im Schnitt werde man eine Abfindung in der Höhe von fünf Monatsgehältern bezahlen. Die genaue Berechnung solle auf Grundlage der örtlichen Kündigungsfrist und der Dauer der Betriebszugehörigkeit erfolgen. Denen, die das Unternehmen nun verlassen, danke er für alles, was sie für Spotify getan haben, schrieb Ek.


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