Deezer hat keine Angst vor Apple

Der französische Musik-Streaming-Dienst Deezer hat nach eigenen Angaben 16 Millionen monatlich aktive Nutzer. Sechs Millionen Nutzer zahlten für den Dienst, schreibt das Unternehmen in einem Blogeintrag. Deezer-Nutzer haben Zugriff auf 35 Millionen Titel, 30.000 Radiokanäle und mehr als 20.000 Podcasts.

Kurz vor dem Start des Konkurrenten Apple Music hat Deezer in Deutschland eine Werbekampagne für 20 Millionen Euro gestartet. Das Budget sei Teil einer Kooperation zwischen dem Musik-Streaming-Anbieter und der ProSiebenSat.1-Gruppe, zu der Deezer gehört, schreibt das Fachmedium Horizont, das mit Deezers Deutschlandchef Michael Krause gesprochen hat.

Krause sieht im Start von Apple Music übrigens keine Bedrohung. "Apple hat acht Jahre gebraucht, um auf den fahrenden Zug aufzuspringen, in dem andere Marktteilnehmer wie Deezer reichlich Kompetenz und Netzwerke aufgebaut haben", schreibt er in einem Gastbeitrag auf Horizont. Deezer habe ein vergleichbares Angebot wie Apple Music seit Jahren etabliert und zu einem tragfähigen Geschäftsmodell entwickelt.

Entdecken oder zahlen

Wie bei Spotify haben die Deezer-Nutzer die Auswahl zwischen zwei Modellen. Deezer bietet einen kostenlosen Testzugang, Discovery, an, der zwar unbegrenztes Musikhören ermöglicht, aber bei dem die Titel zufällig abgespielt werden. Deezer nennt das Flow. Zwischen den Songs wird Werbung eingeblendet und Nutzer können ihre Titel nicht offline anhören.

Premium-Abonnenten haben für 10 Euro pro Monat einen unbegrenzten und werbefreien Zugang zu den Titeln bei Deezer, können ihre Musik und Playlisten offline abspielen und haben mit 320 KBit/s eine höhere Bitrate als Gratisnutzer.

Anfang dieses Jahres kündigte Deezer eine Zusammenarbeit mit dem Audiogerätehersteller Sonos an. Mit einem Upgrade vom Premium-Account auf Deezer Elite sei es möglich, den Dienst mit Sonos-Systemen im Free Lossless Audio Format (Flac) bei 1.411 KBit/s zu nutzen. Das Upgrade sei kostenlos, wenn der Vertrag für mindestens ein Jahr abgeschlossen werde, teilte Deezer mit. Der reguläre Preis für Deezer Elite beträgt 19,99 Euro pro Monat.

Deezer ist als App für Windows-PCs, Mac, Android, iOS und Windows Phone verfügbar sowie im Browser.

Rdio macht's günstig

Der amerikanische Anbieter Rdio gibt keine Nutzerzahlen bekannt. The Verge schrieb im vergangenen Jahr, dass sich die Nutzerzahlen bei dem Anbieter im Millionenbereich bewegten. Zur Größe seiner Musikbibliothek macht Rdio dagegen genauere Angaben: Über "32 Millionen Tracks" seien im Angebot.

Gegründet wurde Rdio von den beiden Skype-Gründern Janus Friis und Niklas Zennström im August 2010. Seit 2012 gibt es den Dienst in Deutschland.

Günstiges Preismodell kommt nach Europa

Während andere Dienste wie Spotify und Deezer das 10-Euro-Premiumangebot etabliert haben, will Rdio mit einem günstigeren Modell Nutzer gewinnen. Das sogenannte Rdio-Select-Modell für 4 US-Dollar ist in Ländern wie Kanada, Australien und den USA schon länger verfügbar und soll demnächst in Europa starten - für 4 Euro pro Monat.

Eine deutschsprachige Seite zu dem günstigen Streamingmodell ist bereits verfügbar. Laut Rdio-CEO Anthony Bay verzögerten Gespräche mit Vermarktern, Labels und Rechteverwertern wie der Gema den Start.

Das 4-Euro-Angebot beinhaltet einen zufälligen Mix aus Liedern, wobei die Titel unbegrenzt übersprungen werden können. Außerdem dürfen Nutzer täglich bis zu 25 Lieder auf ihrem mobilen Gerät speichern und so oft anhören, wie sie wollen. Die Titel können täglich ausgetauscht werden.

192 KBit/s sind Standard

Ob Gratisangebot mit Werbung und Limitierung beim Überspringen von Titeln oder das kostenpflichtige "Unlimited"-Angebot, Rdio streamt standardmäßig mit 192 KBit/s auf dem Computer oder auf mobilen Geräten. Die Bitrate kann auf 96 KBit/s oder 64 KBit/s reduziert werden. Nur zahlende Abonnenten dürfen in den Einstellungen auf 320 KBit/s erhöhen.

Mit der "Unlimited"-Option können Nutzer für 10 Euro pro Monat außerdem alle Titel werbefrei anhören und auf ein mobiles Gerät herunterladen und offline hören. Für 18 Euro pro Monat kann der Nutzer zwei Accounts erstellen und für 23 Euro drei Accounts verwalten. Das Familienmodell umfasst insgesamt fünf Accounts für 33 Euro. Rdio ist für Windows Phone, PCs, Mac, Android und iOS erhältlich.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
 Spotify ist Apples größter KonkurrentTidal streamt verlustfrei 
  1.  
  2. 1
  3. 2
  4. 3
  5. 4
  6.  


Leynad 13. Jul 2015

...funktioniert seit heute Google Play Music nicht mehr mit Safari auf 10.2 Yosemite. Mit...

snaker 10. Jul 2015

Es ist nicht nur ungünstig ausgedrückt, es ist schlichtweg falsch. Spotify kann Offline...

Da_Face 08. Jul 2015

Da sitzt ein Label-Marketingfuzzi und sagt, alle die folgende Stücke mochten, werden auch...

Squirrelchen 08. Jul 2015

Nun dass wird schlicht und ergreifend daran liegen, dass die Cover über einen Standard...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  2. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

  3. Gefangen im Zeitstrom, verloren im All: Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er
    Gefangen im Zeitstrom, verloren im All
    Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er

    Sie sind die Klassiker, auf denen das ganze Genre aufbaut: die großen Science-Fiction-Serien der 1960er. Neben Star Trek gab es hier noch viel mehr.
    Von Peter Osteried

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /