Das Schiff der Zukunft
Auch anderswo wird an ähnlichen Konzepten gearbeitet. Im vergangenen Jahr etwa präsentierte das britische Unternehmen Rolls Royce ein Konzept für die unbemannte Seefahrt.
Auffällig an den Entwürfen: Die Schiffe bestehen nur aus einem Rumpf. Auf eine Brücke wird verzichtet. Das hat natürlich Vorteile. Es spart Baukosten, zudem wird das Schiff leichter und benötigt deshalb weniger Treibstoff.
Revolt soll in Norwegen pendeln ...
Wie ein Neubau aussehen könnte, zeigt die Klassifikationsgesellschaft DNV GL, die 2013 aus der Fusion der norwegischen Det Norske Veritas (DNV) mit dem deutschen Germanischen Lloyd (GL) hervorgegangen ist: Revolt ist das Konzept für einen unbemannten Kurzstreckenfrachter, der entlang der norwegischen Küste operieren soll.
Wie die Rolls-Royce-Entwürfe hat auch Revolt keine Aufbauten. Das Schiff ist 60 Meter lang und an der breitesten Stelle 14,5 Meter breit. 100 Standardcontainer mit einer Länge von 20 Fuß, also 6 Metern, sollen in den Laderaum passen. Weitere Besonderheit ist der Antrieb. Das Schiff soll einen Elektroantrieb bekommen. Eine Akkuladung soll für eine Strecke von 100 Seemeilen, etwa 185 Kilometer, ausreichen.
... und so die Straßen entlasten
Revolt soll nach der Vorstellung der Konstrukteure entlang der norwegischen Küste pendeln und so die Straßen entlasten. In den Häfen werden Ladeeinrichtungen gebaut, an denen der Akku geladen wird. Das soll rund vier Stunden dauern. Ein Modell im Maßstab von 1:20 hat DNV GL bereits gebaut, um den unbemannten Schiffsverkehr zu testen.
Beim Start von Munin seien sie zurückhaltender gewesen, erzählt Burmeister. Ausgangspunkt sei gewesen, Steuerungssysteme zu entwickeln, um vorhandene Schiffe für die autonome Fahrt auszustatten, erzählt Burmeister. Inzwischen sehe es aber so aus, als sei es sinnvoller, ein solches Schiff neu zu bauen. Allerdings sollen die Mannschaftsunterkünfte nicht komplett eingespart werden.
Die Crew geht von Bord
Denn Munin sieht - zumindest für die Anfangsphase - keinen vollständig unbemannten Betrieb vor: Auf navigatorisch anspruchsvollen Routen wie etwa der Elbe, Kanälen oder bei Anfahrten auf Häfen soll demnach eine Mannschaft das Schiff steuern. Auf hoher See wird sie dann von Bord gehen und das Schiff der Maschinensteuerung überlassen.
Die Mannschaft geht beispielsweise in Hamburg an Bord und fährt Elb-abwärts, durch die Nordsee und den Ärmelkanal. Am Ende des Ärmelkanals verlässt sie das Schiff, das dann autonom über den Atlantik gen Südamerika fährt. Bevor es dort einen Hafen anläuft, kommt wieder eine Mannschaft an Bord, die die Anfahrt übernimmt. Als Wechselstationen bieten sich die Lotsenpunkte an, wo auch die Lotsen von oder an Bord großer Schiffe gehen.
Seefahrt wird sozialverträglicher
Vorteil für die Besatzung: Sie arbeitet dann nicht mehr auf einem bestimmten Schiff, sondern in einem bestimmten Gebiet. Das bedeutet, die Seeleute sind nicht mehr Wochen oder gar Monate von Familie und Freunden getrennt. Die Arbeit werde dadurch "familienfreundlicher und sozial integrativer".
Neubau oder Aufrüstung - fest steht: Es werden nicht alle Schiffe unbemannt fahren. Containerfrachter würden sich zwar eignen. Doch sie werden auch weiterhin mit Besatzung auf den Weltmeeren unterwegs sein.
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