Die Technik schläft nicht
Eine wichtige Aufgabe kommt dem automatischen Ausguck zu. Den steuert das norwegische Unternehmen Aptomar bei. Der Ausguck beruht auf dem System Securus, das aus einer Kamera für sichtbares Licht und einer für Licht im Infrarot-Spektrum besteht.
Wie andere Systeme auf den autonomen Schiffen ist auch Securus nicht neu. Entwickelt wurde es ursprünglich zur Erkennung von Ölteppichen auf dem Meer, und es wird bereits eingesetzt, etwa von der norwegischen Küstenwache. "Es werden gar nicht so viele neue Einzelsensoren hinzugefügt", sagt Burmeister. Statt viele neue Daten hinzuzufügen, gehe es vielmehr darum, die vorhandenen besser zu verarbeiten: "Die Idee ist, dass man die Sensoren besser per Sensor Fusion integriert, so dass automatische Detektion und eine Prüfung der verschiedenen Sensoren möglich sind."
Stürme werden umfahren
In der Logik werden Verhaltensregeln hinterlegt, an die das Schiff sich halten soll. Das sind in erster Linie die Verkehrsregeln auf See, die Kollisionsverhütungsregeln (KVR), die die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organization, IMO) festgelegt hat. Hinzu kommen die IMO-Empfehlungen für Schwerwetter, etwa, in welchem Winkel Wellen am besten angefahren werden. Allerdings sind diese nur für den Notfall. Für unbemannte Schiffe gelte nämlich das gleiche wie für bemannte, sagt Burmeister: "Stürme werden nach Möglichkeit umfahren."
Vorteil der technischen Systeme: Sie sind besser als der Mensch. Ein Computer wird im Sturm nicht seekrank. Der automatische Ausguck hält rund um die Uhr Ausschau. Er trinkt nicht, er ermüdet nicht und lässt sich nicht ablenken. Er verlässt seinen Platz nicht, weil er etwas essen geht oder auf die Toilette muss. Außerdem hält sich die Technik an die KVR und versucht nicht, diese zu umgehen.
Keine menschlichen Fehler
Die Auswirkungen durch menschliche Fehler werden so verringert. Der menschliche Faktor spielt in der Seefahrt aber eine große Rolle. An den Unfällen, die auf See passieren, ist er in der Mehrheit als entscheidender Aspekt beteiligt: Je nach Studie liege er bei 60 bis 95 Prozent, sagt Burmeister, allerdings selten der alleinige Grund.
Bleibt ein Unsicherheitsfaktor: Antrieb und Steuerung. Viele Systeme seien auf Schiffen heute redundant ausgelegt, sagt Burmeister. Die Mehrzahl der Schiffe verfüge aber nur über eine Maschine und eine Ruderanlage. Das sei ein Single Point of Failure. Maschinenverlässlichkeit sei deshalb sehr wichtig, sagt Burmeister. Sie planten aber auch hier eine Redundanz ein: Die unbemannten Schiffe sollen mit einem Wasserstrahlantrieb fahren. Der ist zwar nicht so leistungsfähig wie die normale Maschine. Aber er ermöglicht zumindest, in langsamer Fahrt weiterzufahren.
Und wie sieht das Schiff der Zukunft aus?
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