München: Amazon stellt eigene Fahrer ein

In München stellt Amazon nun eigene Lieferfahrer ein. Im ganzen Land sollen elf weitere Versandzentren eröffnet werden.

Artikel veröffentlicht am ,
DHL-Zusteller
DHL-Zusteller (Bild: DHL)

Amazon hat damit begonnen, eigene Fahrer in Deutschland einzustellen und plant elf weitere Versandzentren zu eröffnen. Das sagte Bernd Gschaider, Country Director Amazon Logistics, der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn wir die letzte Meile in unseren eigenen Händen haben, können wir mehr Services wie die Lieferung am selben Tag anbieten." Eine Amazon-Sprecherin hat Golem.de bestätigt, dass elf weitere Versandzentren in Deutschland geplant sind.

Das Unternehmen beginnt mit der Anwerbung von Fahrern in München und strebt zunächst bis zu 200 Fahrzeuge in der Stadt an. "Wir möchten Fahrer unterstützen, die Amazon-Sendungen besser auszuliefern. Die Beschäftigung von Fahrern hilft uns, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen", erklärte Gschaider. Der Manager lehnte es ab, sich dazu zu äußern, ob Amazon die Direktrekrutierung auf andere Teile Deutschlands ausdehnen würde.

Amazon zahlt seinen Fahrern 12,80 Euro pro Stunde, das ist weniger, als die meisten DHL-Fahrer erhalten. Außerdem wird in eine neue Flotte von 50 Elektrofahrzeugen investiert.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine Nachunternehmerhaftung für die Sozialversicherungsbeiträge für Unternehmen vorsieht, die Pakete nicht selbst, sondern durch Dritte befördern lassen.

"Es ist richtig, dass die Bundesregierung mit dem Gesetzesentwurf auf die unhaltbaren Zustände in der Paketbranche reagiert. Wir erwarten, dass der Bundestag die Nachunternehmerhaftung zügig beschließt und mit erforderlichen Kontrollen gegen Ausbeutung in der Branche vorgegangen wird", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.

Verdi fordert die Politik seit längerem auf, eine Nachunternehmerhaftung für die Sozialversicherungsbeiträge einzuführen, wie sie bereits in der Bauwirtschaft und in der Fleischindustrie existiert. Es könne nicht hingenommen werden, dass das starke Wachstum in der Paketbranche überwiegend über prekäre Arbeitsbedingungen stattfinde und tariflich und sozial geschützte Arbeitsplätze weiter unter Druck gerieten.

"Dauerhaft zuverlässige Dienstleistungen können aus unserer Sicht nur mit fest angestellten Zustellerinnen und Zustellern erbracht werden. Modelle wie das von Amazon setzen auf hochflexible Selbstständige, die die eigenen Betriebsmittel wie Auto und Handy mitbringen müssen, gleichzeitig aber keine Arbeit im Vollzeitvolumen garantiert bekommen und sämtliche Kosten wie Versicherungen, Benzin und Reparaturen selber tragen müssen. Davon halten wir nichts", sagte Verdi-Sprecherin Eva Völpel Golem.de auf Anfrage.

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dummzeuch 18. Sep 2019

Es ist schon schlimm genug, wie ver.di sinnlose Streiks bei Amazon benutzt um Werbung für...

Jakelandiar 18. Sep 2019

Wie kommst du auf so etwas? Ist doch weit dadrüber? https://de.wikipedia.org/wiki...

hsb 18. Sep 2019

Ich begrüße die eigene Flotte. Services wie Lieferung am gleichen Tag werden dadurch...



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