MPAA: Netflix wird Mitglied im Verband der großen Filmstudios
Mit Netflix ist erstmals ein Streaminganbieter Mitglied der Motion Picture Association of America (MPAA) geworden. Der Branchenverband besteht ansonsten aus den sechs großen Filmstudios.

Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat einen ungewöhnlichen Schritt getan. Erstmals wurde mit Netflix ein Streaminganbieter in den Interessenverband aufgenommen. Der globale Wirtschaftsverband vertritt die Interessen der Film- und Fernsehindustrie. Bisher bestand der Verband aus sechs großen Filmstudios. Netflix ist das einzige Mitglied, das kein Filmstudio im klassischen Sinne ist.
Disney, Fox, Paramount, Sony, Universal und Warner Bros. haben sich demnach dafür ausgesprochen, Netflix in den Verband aufzunehmen. Nach eigener Darstellung schützt der Verband die Inhalte seiner Mitglieder über alle Bildschirme hinweg, verteidigt die kreativen und künstlerischen Freiheiten von Geschichtenerzählern und unterstützt innovative Vertriebsmodelle, die dem Publikum weltweit eine ständig wachsende Auswahl an Fernsehoptionen bieten würden.
"Im Namen des MPAA und seiner Mitgliedsunternehmen freue ich mich, Netflix als Partner begrüßen zu dürfen", sagte Charles Rivkin, CEO der MPAA. "Alle unsere Mitglieder sind bestrebt, die Film- und Fernsehindustrie voranzutreiben, sowohl in der Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, als auch, wie wir das Publikum erreichen. Mit Netflix können wir uns noch effektiver für die globale Gemeinschaft kreativer Geschichtenerzähler einsetzen, und ich freue mich darauf, zu sehen, was wir alle gemeinsam erreichen können."
Die MPAA braucht Geld
"Der Beitritt zur Motion Picture Association ist ein weiteres Beispiel für unser Engagement, die Dynamik dieser Kreativwirtschaften und der vielen talentierten Menschen, die in ihnen arbeiten, auf der ganzen Welt zu gewährleisten", sagte Ted Sarandos, Chief Content Officer bei Netflix. "Wir freuen uns darauf, das Verbandsteam und seine wichtigen Bemühungen zu unterstützen."
Netflix investiert immer mehr in Inhalte, die nur auf der eigenen Plattform zu sehen sind. Neben Fernsehserien sind das auch vermehrt Filme, die Netflix produziert. Der Anbieter will sich damit von Lizenzrechten anderer etwas unabhängiger machen.
Nach Angaben des Hollywood Reporter waren Netflix und die MPAA über die Aufnahme in den Verband bereits länger im Gespräch gewesen. Durch den Zusammenschluss von Disney und Fox hat der Verband ein Mitglied weniger - und damit auch weniger Einnahmen. Pro Jahr zahlen Mitglieder laut Magazin 10 bis 12 Millionen US-Dollar an den Verband. Die MPAA erwägt, weitere Mitglieder aufzunehmen. Dabei könnte Amazon ein möglicher Kandidat sein. Das Unternehmen investiert ebenfalls verstärkt in eigene Inhalte und ist einer der direkten Konkurrenten von Netflix im Bereich der Videostreaminganbieter.
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Und deshalb ist dieser Schritt für die MPAA ja auch so ungewöhnlich und zeigt, dass sie...
Ach so. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und seine eigene streaming Plattform macht...