Mozilla: Firefox soll HTTPS-only Modus bekommen
Nie wieder unverschlüsselt surfen: Eine neue Firefox-Option soll dies ermöglichen.

Mit Version 76 soll Firefox einen HTTPS-only Modus erhalten, der nur noch verschlüsselte Verbindungen zu Webseiten aufbaut. Der Modus ist optional, muss also vom Nutzer bewusst aktiviert werden. Dann können die wenigen verbliebenen Webseiten, die keine TLS-Verschlüsselung unterstützen, nicht mehr angesurft werden. Laut den Telemetrie-Daten von Firefox werden derzeit weltweit 82 Prozent der Webseiten über eine verschlüsselte Verbindung abgerufen, in den USA sind es bereits 91 Prozent. Zuerst hatten Ghacks und Sören Hentzschel auf ihren Blogs berichtet.
Ab Version 76 sollen Nutzer über die internen Firefox-Einstellungen (about:config) die Option dom.security.https_only_mode einschalten können, damit wird der HTTPS-only Mode aktiviert. Eingegebene URLs werden automatisch auf HTTPS umgeleitet. Bei Mixed-Content-Webseiten werden nur noch die verschlüsselten Inhalte geladen, externe Medien oder Scripts, die unverschlüsselt ausgeliefert werden, blockiert der Browser. Der Modus befindet sich bereits in der Nightly-Version des Firefox 76, dessen finale Version im Mai erscheinen soll.
Einen Fallback Mode gibt es nicht, wer dennoch eine unverschlüsselte Webseite aufrufen möchte, muss den Modus wieder deaktivieren. Der Modus dürfte vor allem für besonders sicherheitsbewusste Nutzer oder Unternehmen interessant sein, die keine unverschlüsselten Daten über das Internet senden möchten. Dafür sollte jedoch auch der DNS-Traffic über HTTPS (DoH) übertragen werden, auch an dessen weltweiter Einführung arbeitet Mozilla.
Neben dem HTTPS-only Mode hatten die großen Browserhersteller geplant, im Frühjahr 2020 die veralteten TLS-Versionen 1.0 und 1.1 zu deaktivieren. Mozilla hat dies mit der vor knapp zwei Wochen erschienenen Firefox-Version 74 umgesetzt, dies aber in den letzten Tagen wieder rückgängig gemacht.
Als Grund nannte Mozilla staatliche Webseiten, die Informationen über das Coronavirus über veraltete TLS-Versionen bereitstellten. Die Informationen hätten sonst nicht mehr aufgerufen werden können. Google wollte die veralteten TLS-Versionen eigentlich kurze Zeit später mit der Chrome-Version 81 deaktivieren. Dessen Veröffentlichung wurde jedoch wegen des Coronavirus ausgesetzt - TLS 1.0 und 1.1 funktionieren entsprechend in Chrome weiterhin. Dies dürfte ein weiterer Grund für Mozillas Entscheidung gewesen sein.
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Zumal es sicherlich einen "https"-Hoster gibt, der günstiger als der "http"-hoster ist.
Außerdem sind geklaute Certs dann automatisch schnell ungültig.
Klingt nett ist eigentlich wie mit HTTPS everywhere