Mozilla: Firefox soll Benachrichtigungsspam reduzieren

Fast ein Fünftel aller Firefox-Nutzer flüchtet bei der ersten Anfrage nach Push-Benachrichtigungen von der Webseite. Mozilla schließt daraus, dass die Funktion sowohl missbraucht wird als auch unbeliebt ist und will etwas dagegen tun.

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Zu viele Benachrichtigungen stören die Nutzer. (Symbolbild)
Zu viele Benachrichtigungen stören die Nutzer. (Symbolbild) (Bild: Damien Meyer)

Dabei ist die Benachrichtigungsfunktion laut Mozilla bei Nutzern äußerst unbeliebt, wie Telemetriedaten von Firefox belegen. Nicht einmal drei Prozent der Anfragen von Webseiten werden positiv beantwortet. Schlimmer noch: Rund 19 Prozent der Anfragen sorgen dafür, dass die Nutzer sofort Reißaus nehmen. Die Webseite wird also gar nicht erst beachtet. Das lohnt sich aber anscheinend für die drei Prozent, bei denen der Spam funktioniert. Mozilla glaubt, dass den Nutzern zu wenig Zeit gegeben wird, erst einmal die Webseite kennenzulernen. Das impliziert, dass eine gute Webseite vermutlich höhere Erfolgsquoten haben würde, wenn die Anfrage etwas später käme. Zudem gibt es Webseiten, die die Benachrichtigungsaufforderung absenden, ohne dass es dem Nutzer Vorteile gibt. Das wäre dann wohl Spam.

Erfahrungsgemäß wird die Funktion doch recht häufig eingesetzt. Sie war einmal als Komfortfunktion vorgesehen. Wer eine Lieblingsseite hat, wird durch diese Seite aktiv mit Push-Nachrichten versorgt, sofern das gewünscht ist. Es ist sozusagen ein Ersatz für RSS-Feeds. Heutzutage nervt die Funktion aber offenbar mehr, als dass sie den Komfort erhöht. Wer eine Webseite erstmals besucht, muss oft mehrere Schritte durchgehen: Cookies müssen akzeptiert, der Newsletter weggedrückt und eine Umfrage abgelehnt werden. Dazu kommt der Aufruf, Benachrichtigungen einer Webseite zu akzeptieren.

Mozilla will nun zumindest gegen Letzteres aktiv vorgehen und startet einige Experimente mit den Nightly Builds. Das eine Experiment wird den Code für Benachrichtigungsaufforderungen erst zulassen, sobald es eine Nutzerinteraktion gibt. Der Browsermutzer muss also mal eine Taste drücken oder mit der Maus klicken, damit das Fenster überhaupt erscheint. Dies soll im April getestet werden.

Als zweites Experiment wird Firefox ausnahmsweise mehr Daten sammeln - und zwar im Release Channel. Die kommende Version 67 soll die Umstände rund um Benachrichtigungen genauer analysieren. Wann wird geklickt, wie viel Zeit bekommen die Nutzer. Mozilla verspricht, dass das Experiment nur für eine kurze Zeit und mit einem eingeschränkten Nutzerkreis durchgeführt wird.

Mozilla will aber auch schon einmal die Webdesigner darauf vorbereiten, was das im Endeffekt bedeutet. Basierend auf Heuristiken ist vorstellbar, dass Firefox, aber auch andere Browser den Code für Benachrichtigungsaufforderungen auf bestimmten Webseiten ablehnen.

Anwendern, denen das nicht reicht, bleibt natürlich weiterhin die Möglichkeit, Push-Nachrichten grundsätzlich abzuschalten.

Die ersten Nightly Builds sind bereits verfügbar. Firefox 67 wird für Mitte Mai 2019 erwartet.

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My1 03. Apr 2019

Naja aber zumindest stirbt es natürlich und durch rinen Rachemord der Browser hersteller...

My1 03. Apr 2019

Und was noch mehr nervt ist dass wenn man schnell runter scrollt, dass der dann einen ggf...

Auspuffanlage 02. Apr 2019

Hab es auch ausgestellt in about:config. Seitdem nerven mich die Pornoseiten auch nicht...

My1 02. Apr 2019

Nicht direkt eine notification Anfrage senden, die je nach Browser erstmal blockiert...



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