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Firefox: Mozilla klärt Performance-Problem auf

Firefox -Nutzer klagen über eine hohe CPU-Last - doch schuld war nicht die neue Tab-Gruppierung per KI .
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Andreas Donath
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Der rote Panda, der Firefox seinen Namen gab (Bild: Pexels)
Der rote Panda, der Firefox seinen Namen gab Bild: Pexels / CC0 1.0

Mozilla steht wegen seines jüngsten Firefox-141-Updates in der Kritik. Nutzer berichten(öffnet im neuen Fenster) von erheblichen CPU-Belastungen und hohem Stromverbrauch bei mobilen Geräten, die ihrer Meinung nach mit der neuen KI-gestützten Tab-Gruppierungsfunktion des Browsers zusammenhängen, wie Neowin berichtete(öffnet im neuen Fenster) . Entgegen der ursprünglich vermuteten Ursache lag das Problem jedoch nicht bei der Tab-Gruppierungsfunktion selbst, wie Mozilla nun klarstellte.

Die KI-Erweiterung von Firefox läuft lokal auf den Geräten der Nutzer und erkennt automatisch verwendete Browser-Tabs, für die sie Gruppennamen vorschlägt. Zusätzlich empfiehlt das System weitere Tabs für bestehende Gruppen. Die Performance-Probleme fielen ausgerechnet mit dieser Funktion zusammen, hatten damit aber nichts zu tun. Dennoch fielen die Nutzerreaktionen natürlich negativ aus.

Reddit-Nutzer st8ic88(öffnet im neuen Fenster) machte auf das Problem aufmerksam, nachdem er einen Prozess entdeckt hatte, der erhebliche Systemressourcen verbrauchte. Laut seinem Beitrag war dieser KI-bezogene Prozess direkt für schlechtere Akku-Leistung und erhöhte CPU-Auslastung verantwortlich. Das war jedoch ein Irrtum, auch wenn andere Firefox-Anwender ähnliche Erfahrungen durch System-Monitoring-Tools glaubten zu erkennen.

Technische Umsetzung eines Komfortfeatures sorgte für Performance-Probleme

Ein Mozilla-Sprecher stellte gegenüber Neowin nun klar: "Wir arbeiten daran, das clientseitige Matching in der Adressleiste zu verbessern, wodurch Nutzer zuvor besuchte Websites abrufen können, ohne sich an exakte Keywords in der URL oder dem Seitentitel erinnern zu müssen."

Mozilla bestätigte, dass während der schrittweisen Einführung dieses Features versehentlich ein Performance-Bug mitgeliefert wurde. Die Funktion verarbeitet Informationen privat auf dem Gerät des Nutzers. Nachdem Mozilla Berichte über Probleme erhalten hatte, die in den eigenen Tests nicht aufgetreten waren, wurde die Einführung rückgängig gemacht.

KI-Funktion dennoch interessant

Auch wenn die KI-Funktion, die es aktuell nur für die englischsprachige Variante des Browsers gibt, nicht am Performance-Problem schult war, ist sie interessant. Mozillas Technik beinhaltet ein zweistufiges lokales Verarbeitungssystem, das die Privatsphäre der Nutzer wahren soll. Der Browser nutzt ein Embedding-Modell zur Analyse von Seitentiteln und erstellt Informationen für jeden Tab. Clustering-Algorithmen vergleichen diese Informationen, um verwandte Inhalte für Gruppierungsvorschläge zu finden.

Für Namensvorschläge verwendet Firefox Mozillas Smart-Tab-Topic-Modell, das auf Googles KI-Framework T5 basiert. Dieses Modell verarbeitet Seitentitel und Metadaten zur Generierung passender Gruppennamen. Der gesamte Prozess findet auf den Geräten der Nutzer statt, ohne Daten an externe Server zu senden.

Auch Google experimentiert mit KI-gestützter Tab-Organisation in Chrome. Mozillas Implementierung unterscheidet sich jedoch dadurch, dass Daten lokal verarbeitet werden, anstatt Informationen an Cloudserver zu senden. Wer die KI nicht nutzen will, kann in den erweiterten Konfigurationseinstellungen von Firefox unter browser.tabs.groups.smart.enabled die Tab-Gruppierung auszuschalten. Auch die neuerdings eingeblendeten KI-Chatbot-Hinweise in der Sitebar lassen sich deaktivieren: Einfach browser.ml.chat.enabled das Flag auf false setzen.

Nachtrag vom 14. August 2025, 10:22 Uhr

Der Artikel wurde aktualisiert, um die Hinweise von Mozilla hinsichtlich der Ursache für die Performance-Probleme klarzustellen.


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