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Mozilla: Firefox 40 erscheint mit Addon-Signaturen

Mozilla setzt im aktuellen Firefox 40 den ersten Schritt der Addon-Signaturen um und zeigt Warnungen, falls diese fehlen. Außerdem implementiert sind die Suggested Tiles für personalisierte Werbung in den USA. Der Browser bietet optische Verbesserungen, ein weicheres Scrolling unter Linux sowie Unterstützung für Windows 10.
/ Sebastian Grüner
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Firefox 40 ist erschienen. (Bild: Mozilla - CC-BY-SA 3.0)
Firefox 40 ist erschienen. Bild: Mozilla - CC-BY-SA 3.0

Um Nutzer besser vor Malware zu schützen, hat sich Mozilla Anfang dieses Jahres dazu entscheiden, Erweiterungen für den Firefox zu signieren. Künftig sollen nur noch Addons mit einer Signatur installiert werden können. Trotz teils harscher Kritik beginnt Mozilla in der aktuellen Version 40 des Browsers mit der ersten Phase der Umsetzung dieser Pläne und warnt vor nicht signierten Anwendungen.

Noch ist dies relativ dezent: So erscheint in der Addon-Übersicht ein gelb hinterlegter Texthinweis mit einem Link auf die Erklärung zum Vorgehen. Noch nicht überprüfte Erweiterungen erhalten auf der Webseite statt des grünen Download-Knopfes nun einen mit gelbem Hintergrund.

Für Nutzer dieser Addons ändert sich zunächst aber nichts, unsignierte können weiter verwendet werden. Die kommende Version 41 enthält noch eine Option in about:config, um die Überprüfung der Signatur abzuschalten, verweigert jedoch die Verwendung von Addons und Signatur. Ab Version 42 soll dieses Überschreiben ohne einen Eingriff in den Code von Firefox nicht mehr möglich sein. In dem für Unternehmen gedachten Extended-Support-Release wird dies wohl aber erst mit Version 45 umgesetzt.

Neue Optik für Addon-Übersicht

Neben der Signaturüberprüfung für Erweiterungen ist auch die Darstellung dieser im Browser für die aktuelle Version verändert worden. Sie folgt nun dem Gestaltungskonzept, mit dem inzwischen auch die Einstellungen des Browsers angezeigt werden .

Zwar wird die Addon-Übersicht anders als die Einstellungen bereits seit längerem in einem eigenen Tab präsentiert, doch nun ist auch das Aussehen an die Einstellungen angepasst worden. Das heißt, die Leiste mit den verschiedenen Einträgen in der linken Browserseite ist dunkelgrau unterlegt und damit deutlich von dem eigentlichen Inhalt getrennt.

Die neuen Designs sind mit Webtechniken erstellt worden und vereinfachen so deren langfristige Pflege und Verbesserung. Die Arbeiten daran passen zu dem ausgegebenen Ziel , die Eigenentwicklung für Oberfläche, XUL, abzuschaffen und stattdessen auf Webstandards zu setzen.

Personalisierte Werbung in der US-Lokalisation

Erstmals veröffentlicht Mozilla den Firefox mit der Technik für die personalisierte Werbung, welche mit den Suggested Tiles umgesetzt wird. Dabei analysiert die Software die Browser-History und gleicht diese mit einer eingebauten Liste ab, um dem Nutzer bestimmte Vorschläge machen zu können.

Dieses Verhalten lässt sich mit einem Klick über das Zahnrad in der neuen Tab-Übersicht abschalten. In eben jener Kachelansicht erscheinen auch die Vorschläge für die Nutzer, falls dies gewünscht ist. Zunächst allerdings nur für jene, welche die US-Lokalisation des Browsers verwenden. Mozilla wird das Programm künftig aber auf andere Teile der Welt ausweiten.

Mit den Suggested Tiles will Mozilla für eine Art von Werbung sorgen, die die Privatsphäre der Nutzer respektiert und die möglichst transparent umgesetzt wird. So wird in der Anzeige klar zwischen gesponserten, also bezahlten Anzeigen und einfachen Vorschlägen durch Mozilla unterschieden. Die Kacheln sind entsprechend gekennzeichnet. Auch die Interessenkategorie der Kachel ist leicht erkennbar.

Im Interview mit Golem.de gab der zuständige Marketingchef Patrick Finch an, dass das Vorgehen auch der weiteren Open-Source-Community zugutekommen könnte. So seien auch Vorschläge für Nichtregierungsorganisationen möglich. Letztlich soll mit dieser Methode der Werbung auch die Akzeptanz der Nutzer für dieses Mittel zur Geldeinnahme erhalten bleiben.

Viele hilfreiche Kleinigkeiten

Neben den Kacheln und den Änderungen an den Erweiterungen bietet Firefox 40 vor allem nützliche kleinere Neuerungen. So erlaubt der eingebaute Hello-Chat nun das Teilen von Links und anderen Inhalten in einer Unterhaltung. Unter Windows nutzt der Browser nun Hardware VSync, was für eine verbesserte Darstellung von Animationen und ein weicheres Scrollen sorgen soll.

Unter Linux-Systemen soll das Scrollen ebenfalls weicher sein. Erreicht wird dies anders als bei Windows allerdings durch das sogenannte Off-Main-Thread-Compositon (OMTC), also das Auslagern des Compositings der UI aus dem Hauptthread. Zudem soll die Anzeige von Grafiken und Videos dadaurch profitieren. Darüber hinaus wird OMTC nun auf allen Plattformen genutzt, was den Entwickler weitere Möglichkeiten eröffnet .

Subressourcen einer Seite - wie Bilder, Skripte oder Iframes - können nun keine HTTP-Authentifizierung mehr anfordern, wodurch Angriffe auf die Daten der Nutzer erschwert werden sollen. Plugins wie der Flashplayer, die das NPAPI verwenden, werden nun asynchron initialisiert. Diese sollten damit schneller starten und reagieren.

Weitere Details der aktuellen Version 40 des Firefox listen die offiziellen Release-Notes(öffnet im neuen Fenster) auf. Der Browser steht für Linux, Mac OSX und Windows bereit. Bisherige Versionen des Browsers laufen zwar auch unter Windows 10, erst die aktuelle soll aber an das neue System von Microsoft angepasst sein.


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