Mozilla: Fehlerberichte unter Linux machen nicht nur Firefox stabiler
Die Firefox-Entwickler können endlich fast alle Abstürze unter Linux auswerten. Das dient dem gesamten Open-Source-Ökosystem.

In seinem Hacks-Entwicklungsblog berichtet das Firefox-Team von Mozilla über eine großangelegte Initiative, um den eigenen Browser unter Linux stabiler zu machen und dazu die Absturzberichte besser auszuwerten. Das Ergebnis helfe aber nicht nur Firefox-Nutzern unter Linux, sondern auch denen anderer Plattformen und sogar einigen anderen Software-Projekten.
Der übliche Weg für die Beteiligten, Informationen über Abstürze des Browsers zu sammeln und auszuwerten, sind entsprechende Berichte, die die Nutzer an die Entwickler von Mozilla schicken. Unter Linux setzten die meisten Nutzer jedoch nicht auf die Builds, die Mozilla selbst über seine Server bereitstellt, sondern auf die Binärpakete aus den Linux-Distributionen.
Für Mozilla ergibt sich daraus das Problem, dass die für eine sinnvolle Auswertung benötigten Debug-Informationen kaum vorhanden waren. Und das gelte nicht nur für Firefox selbst, sondern auch für die zahlreichen Abhängigkeiten wie "GTK, Mesa, FFmpeg, SQLite" und viele andere, heißt es in dem Blogeintrag.
Das Team habe deshalb ein Skript gebaut, das die notwendigen Debug-Symbole der meistgenutzten Linux-Distributionen herunterlädt und diese Informationen in die Werkzeuge zur automatischen Auswertung der Absturzberichte einpflegt. Statt der bisher weniger als 20 Prozent könne das Team nun mehr als 99 Prozent aller Absturzberichte unter Linux analysieren.
Linux-Details helfen bei anderen Plattformen
In dem Blogbeitrag heißt es dazu: "Die Bedeutung dieses Themas kann nicht überschätzt werden: Linux-Benutzer sind in der Regel technisch versierter und helfen uns eher bei der Lösung von Problemen. Daher waren all diese Berichte eine Fundgrube für die Verbesserung der Stabilität auch für andere Betriebssysteme (Windows, Mac, Android, usw.)." Ähnliches gelte für neue oder experimentelle Funktionen wie die Seitenisolierung, Webrender, WebGPU oder andere.
Das Team sei nun außerdem in der Lage, Probleme in seinen Abhängigkeiten leichter zu erkennen und diese besser mit deren Entwicklungsteam zu beheben. Davon profitierten wiederum alle anderen Projekte, die die gleichen Abhängigkeiten nutzen. So habe das Firefox-Team etwa einige schwer fassbare Buffer-Overflows und Use-after-Free-Lücken in den Abhängigkeiten finden können.
Das Team schließt mit der Erkenntnis, dass "die Zusammenarbeit zwischen FOSS-Projekten nicht nur ihren Benutzern zugute kommt, sondern letztendlich das gesamte Ökosystem und die breitere Community verbessert".
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Ja, das kann sogar ein Sicherheitsrisiko für den retracer/debugger darstellen. Bei...