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MouseGoggles: Forscher bauen Mini-VR-Brille für Mäuse

Von den winzigen VR-Headsets versprechen sich die Wissenschaftler unter anderem Fortschritte bei der Erforschung der Alzheimer-Erkrankung.
/ Andreas Fischer
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Die Mousegoggles sind eine winzige VR-Brille für Mäuse. (Bild: Cornell University)
Die Mousegoggles sind eine winzige VR-Brille für Mäuse. Bild: Cornell University

Neurowissenschaftler der Cornell University im US-Bundesstaat New York um Professor Chris Schaffer haben ein winziges Virtual-Reality-Headset (VR) für Mäuse mit der Bezeichnung Mousegoggles(öffnet im neuen Fenster) entwickelt. Das Miniatur-Headset lässt sich am Kopf der kleinen Nager befestigen, um ihnen nach Angaben der Forscher eine "unabhängige, binokulare visuelle Stimulation über ein breites Sichtfeld" zu bieten.

Darüber hinaus sei es mit den Mousegoggles möglich, die Bewegungen der Augen mittels Eye-Tracking und Pupillometrie zu verfolgen. Mit dem Begriff werden verschiedene Messverfahren der Augen bezeichnet, um etwa neurologische Erkrankungen und Störungen zu erkennen. Unter anderem versprechen sich die Forscher davon neue Erkenntnisse bei der Bekämpfung der Alzheimer-Erkrankung.

In Experimenten mit Mäusen hätten die Tiere "lebhaft" auf die visuellen Reize regiert, so das Onlinemagazin Gizmodo(öffnet im neuen Fenster) . Auch wenn es zunächst vielleicht amüsant klinge, Mäuse mit VR-Brillen auszustatten, gebe es doch ernsthafte Anwendungen für die Technik.

Ersatz für bisher verwendete VR-Testumgebungen

So sei es bisher üblich, die Tiere auf ein Laufband zu stellen, das von Monitoren umgeben ist. Mit dieser Methode sei es aber nicht möglich, das gesamte Sichtfeld der Mäuse abzudecken, so dass es sehr lange dauere, bis diese darauf reagierten. In manchen Fällen reagierten sie sogar gar nicht.

Die Wissenschaftler seien daher überzeugt, dass ihre Mousegoggles "ein erheblicher Fortschritt" gegenüber den bisherigen VR-Methoden seien. Zum Bau hätten sie winzige und zugleich günstige Teile aus Smartwatch-Displays und anderen bereits existierenden Geräten verwendet.

Wie die Onlinezeitschrift Cornell Chronicle(öffnet im neuen Fenster) ergänzte, müssen die Köpfe der Mäuse auf dem Laufband fixiert werden, damit sie in die winzigen VR-Brillen schauen. Mit den Tests konnten die Forscher dann die Aktivitäten des Gehirns sowohl im Hippocampus als auch im primären visuellen Kortex messen und untersuchen.

Einer der wirksamsten Tests sei gewesen, einer Maus vorzugaukeln, dass ein sich ausbreitender dunkler Fleck auf sie zukäme. "Als wir diese Art von Test in einem typischen VR-Set-up mit großen Bildschirmen ausprobierten, reagierten die Mäuse überhaupt nicht" , sagte Matthew Isaacson, einer der beteiligten Forscher. Fast jede einzelne Maus springe jedoch, wenn sie den Fleck zum ersten Mal mit der Brille sehe.


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