Moto Mods: Das Smartphone als Elektronik-Steckbrett

Das Moto Developer Kit(öffnet im neuen Fenster) (MDK) von Lenovo besteht aus Werkzeugen und Bibliotheken zur Software-Entwicklung und einem Prototypmodul. Um das Modul zu nutzen, muss der Entwickler bereits ein Moto Z besitzen. Auf das Prototypmodul wird die mitgelieferte Lochplatine gesteckt, auf die elektronische Bauelemente aufgelötet werden können. Alternativ bietet Lenovo eine Platine an, deren 40 Pins kompatibel zum Raspberry Pi sind, und die über dessen Kamera- und Displayanschlüsse (CSI und DSI) verfügt.
Das MDK soll Entwickler und Unternehmen motivieren, eigene Module für das Moto Z zu entwickeln. Damit kann das Smartphone mit zusätzlichen Displays und Sensoren versehen werden, was es für Spezialanwendungen in der Industrie interessant macht.

Das Modul ist ein kleiner Computer
Das Prototypmodul verfügt über einen eigenen ARM Cortex-M4-Mikrocontroller(öffnet im neuen Fenster) von ST Microelectronics. Er stellt die GPIO-Pins und eine umfangreiche Reihe von Bussystemen(öffnet im neuen Fenster) zur Verfügung. Auf dem Mikrocontroller läuft als Firmware das Echtzeitbetriebssystem Nuttx(öffnet im neuen Fenster) . Es übernimmt die Kommunikation mit dem Smartphone über das Greybus-Protokoll(öffnet im neuen Fenster) .




Für die Nutzung eigener elektronischer Bauteile und Schaltungen muss die Firmware um eigene Treiber erweitert(öffnet im neuen Fenster) und neu kompiliert werden. Der erforderliche Quellcode steht auf Github bereit(öffnet im neuen Fenster) . Für den Zugriff auf das Prototypmodul von Apps und dem Android-Betriebssystem aus bietet Lenovo ein Android-SDK(öffnet im neuen Fenster) an. Über dessen API wird auch die Firmware auf dem Prototypmodul geflasht.
Zur Fertigung eigener Platinen für das Prototypmodul existieren zusätzliche Dokumentationen und Hinweise(öffnet im neuen Fenster) . Außerdem wurden als Personality Cards bezeichnete Einsätze inklusive Codebeispielen angekündigt.
Für selbst entwickelte Module und deren Überführung in die kommerzielle Produktion bietet Lenovo ein Zertifizierungsprogramm an. Es umfasst zusätzliche Referenzschaltpläne, Testprozesse und die Firmware-Signierung.
Das Entwicklerkit soll wie das Moto Z selbst ab Herbst verfügbar sein. Parallel zur Einführung soll ein Wettbewerb starten, bei dem Prototypentwickler bis zu einer Million US-Dollar gewinnen können.



