Frickelei mit Spaß
Würden wir jemandem MorphOS auf einem Powerbook für die tägliche Arbeit empfehlen? Wohl kaum. Zu fummelig sind die Schritte, um es zum Laufen zu bekommen (wenn man, wie wir, Pech hat), zu wenig Programme mit dem gewohnten Funktionsumfang gibt es, zu wenig trägt es dem modernen Internet Rechnung. Das sind aber alles keine Kritikpunkte am Betriebssystem – sie zeigen eher, wie sehr sich unsere Anforderungen erhöht haben.
Genau hier kann MorphOS jedoch punkten. Es bietet eine reduzierte, ursprüngliche Erfahrung und es macht Freude, wenn man sich seine kleine Welt im Computer selbst anpassen kann – Problemlösungsstrategien, Basteln unter der Haube und die Suche nach dem passenden Tool inklusive.
Was im Arbeitskontext eher stressfördernd wirkt, kann als Hobby sehr entspannend sein. Wir freuten uns während des Ausprobierens schon abends darauf, mit neuen Ideen am kommenden Morgen den Rechner anzuwerfen und zu testen, ob wir einen Schritt weiterkommen.
Wenn das System einmal läuft, kann man etwas stolz sagen, dass man seinen neuen Amiga selbst zum Leben erweckt hat. Als Belohnung winkt ein absolut individuelles OS, das durch eine Vielzahl an granularen Optionen auch die letzten Aspekte seines Aussehens und seiner Arbeitsweise anpassen lässt und mit einer kleinen, aber leidenschaftlichen Nutzerschaft punktet, die gleichzeitig auch die Weiterentwicklung beeinflusst.
Die Kostenfrage
Ist MorphOS also den Euro Kaufpreis wert? Wir finden: ja, wenn man das Ganze eher als Projekt betrachtet. Die Entwickler haben unserer Meinung nach jeden Cent verdient – und auch unsere volle Hochachtung für die Implementierung der Menge an Funktionen, die wir inzwischen als selbstverständlich hinnehmen. Die Einnahmen werden übrigens für den Kauf von Hardware und die Lizenzierung von Software verwendet.
Schade ist nur, dass die Lizenz an den Rechner gebunden ist. Ein kompletter Ausfall des Computers hat dadurch nicht nur zu Folge, dass man neue Retro-Hardware braucht, sondern bedingt auch, dass man sich einen neuen Schlüssel für MorphOS besorgen muss. Der wird auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Positiv ist ebenfalls, dass selbst die zeitlich eingeschränkte Testversion die Installation, Einrichtung und Nutzung ermöglicht. Vor dem Kauf dürfte also klar sein, worauf man sich einlässt. Neben MorphOS gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich ein Amiga-nahes System einzurichten: zum Beispiel AROS (von dem MorphOS abstammt), AmigaOS und AmiKit.
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MorphOS ist den Aufwand wert |
Wenn es um zusätzlich unterstützte CPU-Plattformen geht, wäre ARM auch mein Favorit...
Nimmt man den kompletten Quellcode von MorphOS , so stimmt das natürlich. Allerdings...
An sich keine große Sache, gibt ja diese kostenlose Demo. Allerdings wird nicht jedes...
Was meinst du mit größtmöglichem Aufwand. MorphOS ist einfach zu installieren, wenn sich...
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