Bilder von erhabener Schönheit
So musste etwa Stanley Tucci seine Teilnahme absagen und wurde durch Michael Pena ersetzt. Die Hauptrolle des nerdigen Wissenschaftlers Houseman sollte von Josh Gad gespielt werden, der konnte dann aber auch nicht. Ersetzt wurde er durch den Briten John Bradley, der das Herz dieses Films ist. Man kennt ihn als Samwell Tarly in der Serie Game of Thrones.
Als Katastrophenfilm funktioniert Moonfall einwandfrei. Es ist alles dabei, was das Genre an Konventionen auffahren kann: Bilder großer Zerstörung, wuchtige Musik, das Kino erbeben lassende Effekte und die richtige Portion Pathos. Denn das menschliche Element ist immer wichtig, um das große Ganze auf die Erlebniswelt von Individuen herunterzubrechen.
Bis in die Nebenrollen ist Moonfall schön besetzt. Unter anderem gibt es für Donald Sutherland einen Auftritt mit nur einer Szene - als Mann, der mehr über die Vorkommnisse auf dem Mond weiß, als gemeinhin bekannt ist. Der Film spielt aber nur nebenbei mit den Elementen des Verschwörungsgenres. Denn dass etwas vertuscht wurde, ist weit weniger interessant, als das, was Emmerich dann präsentiert.
Er hätte aus Moonfall einfach einen x-beliebigen Katastrophenfilm machen können. Aber er lädt die Geschichte mit einem Science-Fiction-Hintergrund auf, der Milliarden Jahre in die Vergangenheit und in die Tiefen des Universums führt. Die große Erkenntnis, die am Ende steht, hat zwar etwas von ausgesprochen umfangreicher Exposition. Aber Emmerich folgt dem Credo "show, don't tell" und zeigt mit großen Bildern, was es mit all den Mysterien rund um den Mond auf sich hat.
Der Film verläuft - abgesehen vom SF-Teil der Handlung - natürlich streng nach Schema F, inklusive der Bedrohung von Brians Sohn auf der Erde durch ein paar fiese Gestalten, die fürs Überleben zu allem bereit ist. Das ist ein Standard dieser Genre-Spielart und wird hier auf recht simple Art und Weise, aber dafür mit einer furiosen Actionszene eingefangen.
Das täuscht nicht darüber hinweg, dass die Figuren im Grunde nur Funktionen erfüllen. Sie sind weniger wichtig als das, was um sie herum passiert. Moonfall lebt vom Effektgewitter des Untergangs, wobei der Film zurückhaltender erscheint als etwa 2012 - Das Ende der Welt. Das liegt aber daran, dass der Fokus nicht einzig und allein auf das Zerstörungspotenzial gelegt wird, sondern der Science-Fiction-Teil im Verlauf des Films immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Fortsetzung... möglich
Menschen, die Emmerichs Filme nicht mögen, wird er auch mit Moonfall nicht überzeugen. Wer Blockbuster-Entertainment mit großen Effekten und reichlich Action mag, ist hier aber gut aufgehoben, zumal die Bilder des immer größer erscheinenden Mondes auch von einer erhabenen Schönheit sind.
Und dann hat Moonfall etwas zu bieten, das bei Katastrophenfilmen nur selten möglich ist: Es besteht die Möglichkeit einer Fortsetzung, die eine gänzlich eigenständige Geschichte bieten könnte.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Moonfall von Roland Emmerich: Kritische Mondphase |
- 1
- 2
Also wenn schon im Trailer ein joke aus JP Lost World verbraten wird - der Sarah.. Sarah...
Und was hat der an Verheerung angestellt?
So wichtig kann die nicht sein. Schliesslich postest Du noch, was niemand interessiert.
Sowas gibt es nicht :D Ja, du hast Recht. Bei JP war es vor allem der nahtlose Wechsel...