Die Teile kommen per Schiff nach Europa
Auf der gegenüberliegenden Hallenseite befinden sich große Tore für Container. Die geöffneten Metallboxen ragen ein Stück in die Halle hinein. Noch sind nicht alle entladen. Geschickt gestapelt, passen vier Model S oder drei Model X in die zwölf Meter langen Behälter. Die kommen über den Atlantik und werden entweder in Antwerpen oder Rotterdam auf kleinere Schiffe umgeladen. Von dort geht es über ein Kanalsystem bis ins Gewerbegebiet von Tilburg. Das Containerterminal liegt nur wenige Hundert Meter von der Montagehalle entfernt.
Der Seeweg dürfte der umweltfreundlichste Transport für die schweren Elektroautos sein. Das passt zu Teslas Mission, den weltweiten Umstieg auf nachhaltige Energie. Auf dem Dach der Montagehalle werden in wenigen Wochen so viele Solarzellen installiert sein, dass Tesla den benötigten Strom komplett selbst erzeugt. Im Eingangsbereich hängt eine Urkunde der Dutch Green Building Council mit dem Prädikat "BREEAM Outstanding" (Building Research Establishment Environmental Assessment Method).
Tesla lässt es regnen
Auch das Wasser aus der Produktion wird recycelt. In einer geschlossenen Kabine muss jedes Fahrzeug hunderte Liter Wasser auf sich niederprasseln lassen. Damit testen die Mitarbeiter die Dichtigkeit von Türen, Fenstern und Glasschiebedach.
Auf den Produktionsmonitoren entlang der Fertigungsstraße hängen Monitore, auf denen die Zahl 60 zu sehen ist. So viele Autos müssen heute fertig werden, die maximale Kapazität liegt bei 110 Fahrzeugen pro Arbeitstag. Gebaut wird nur, was Kunden bestellt haben.
Die Firmware wird von Hand installiert
An der letzten Station der U-förmigen Montagestraße schließt ein Mitarbeiter per Kabel einen Laptop ans Fahrzeug an. Er installiert die Firmware und schaltet den WLAN-Empfang frei, die eigentliche Software wird kabellos installiert. Da steht das Fahrzeug schon wieder auf einem Hubwagen und fährt zur nächsten Station. Jetzt füllen Mitarbeiter Flüssigkeiten ein: Kühlflüssigkeit in den Akku, Bremsflüssigkeit sowie Wischwasser.
Danach erhält der Akku seine erste Energiezufuhr, so dass sich das Fahrzeug ab jetzt von allein zu den weiteren Stationen bewegen kann. An Kontrollstationen werden Licht sowie sämtliche Sensoren des Autopiloten überprüft. Auf einem Rollenprüfstand beschleunigen die Fahrzeuge bis auf 140 km/h, um die Bremsen zu testen. Danach rollen die Autos in einen Lichttunnel, wo Mitarbeiter den Lack auf Unregelmäßigkeiten überprüfen. Es folgen die "Waschmaschine" zur Dichtigkeitsprüfung sowie einige Runden auf der Teststrecke.
Nun sind die Elektroautos fertig zur Auslieferung in EU-Länder; Kunden in der Schweiz und Norwegen erhalten ihre Fahrzeuge auf einem anderen Weg. Seine ehrgeizigen Ziele für die kommenden Jahre wird Tesla mit dieser Fertigungsweise allerdings nicht erreichen können.
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Montagewerk in Tilburg: Wo Tesla seine E-Autos für Europa produziert | Tesla braucht mehr Fabriken |
Ist zwar schon mal einen Tick besser als diese Joint-Ventures, aber wenn die Chinesen...
Die Antwort auf deine Fragen? Kapitalismus
schön, dass ihr euch über ihn lustig macht, das erlaubt mir meine eigenen Rückschlüsse...
Sehr interessant, danke!