Mondmission: Das sind die Erkenntnisse der ersten Artemis-Mission
Es ist drei Monate her, dass das Orion-Raumschiff von seiner Reise um den Mond zur Erde zurückkehrte. Nun wurden die Erkenntnisse von Artemis I preisgegeben.

Man mag meinen, dass es nach der Rückkehr der Mondmission Artemis I ruhiger wurde. Jedoch nicht für die Forscher der verschiedenen Raumfahrtbehörden. Diese begannen, die Daten der Mission auszuwerten, die nun mit der Öffentlichkeit geteilt wurden.
"Artemis I war ein unglaublicher Erfolg. Es war eine Mission mit viel Risiko. Die Rakete war in dieser Konfiguration vorher noch nie geflogen, dazu die Orion-Kapsel mit dem Europäischen Servicemodul. Das hat alles geklappt", erklärt der ehemalige Wissenschafts-Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa der Tagesschau im Interview.
Für die Nasa war die Mission auch im kooperativen Sinne eine Herausforderung. Immerhin hat sich beim Bau des Servicemoduls, dem Antriebs- und Lebenserhaltungssystems des Orion-Raumschiffs, komplett auf seinen europäischen Partner Esa verlassen. Das europäische Servicemodul (ESM) war eines der Schlüsselelemente der Mission und wurde überwiegend bei Airbus in Bremen gefertigt.
Das Orion-Raumschiff: sparsamer als gedacht
Auch in Europa fällt die Bilanz positiv aus. "Wir haben die erste Mission dazu genutzt, das Modul auf Herz und Nieren zu testen und haben festgestellt: Es hat 15 Prozent mehr Strom erzeugt, weil die Solarzellen sehr gut sind. Und wir haben festgestellt, dass das Antriebssystem sehr effizient ist. Wir haben fast zwei Tonnen Treibstoff – was 20 Prozent sind – weniger verbraucht", erklärte Marc Steckling, der Leiter von Space-Exploration bei Airbus, bereits auf einer Pressekonferenz von Airbus im Februar.
Zukünftige Missionen könnten somit längere Zeit im Weltall verbringen oder mehr Fracht transportieren. "Wir sind mehr Manöver geflogen, um Situationen durchzuspielen, die normalerweise nicht vorkommen. Wir haben etwa die Einstellwinkel der Solarzellen gegenüber der Sonne komplett verändert. Da hat sich natürlich Artemis I angeboten, weil noch keine Astronauten an Bord waren und man das System auf Herz und Nieren testen konnte", sagte Steckling.
Zurbuchen ergänzte: "Wir sind länger geflogen, schneller, mit größerer Strahlungsbelastung und vielen anderen Dingen. Das Ziel war, das System zu bestrafen, um sicherzustellen, dass Artemis II wirklich funktioniert, weil dort Menschen draufsitzen."
Raumschiff wird optimiert
Jedoch gibt es auch Optimierungsbedarf. "Wir haben Sensoren auf der Innenseite [des Hitzeschildes], die gezeigt haben, wo die Hitzeverteilung und die Erosion ist. Jetzt müssen wir verstehen, was genau passiert ist. Das ist eines der Dinge, an denen wir im Moment arbeiten", erklärte Zurbuchen.
Nun folgt noch die genaue Auswertung der Strahlenbelastung durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Dieses hatte zwei Phantompuppen an Bord des Orion-Raumschiffes, die mit Strahlendetektoren ausgestattet waren. Die ersten Daten wurden bereits im Januar in den USA ausgelesen. Die Erkenntnisse der weiteren Daten sollen demnächst veröffentlicht werden.
Die Vorbereitungen für die erste bemannte Mondmission seit der letzten Apollo-Mission im Jahr 1972 laufen bereits. 2024 soll Artemis II mit vier Astronauten für eine Rundreise zum Mond aufbrechen. Wer an Bord sein wird, ist weitgehend unklar. Eine Person aus Kanada und drei aus den USA – Geschlechter und Namen wurden noch nicht genannt.
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bin enttäuscht. die überschrift hat deutlich mehr erwarten lassen.
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