Mond- und Marsmissionen: So könnten Straßen auf dem Mond entstehen

Die Menschheit wird wieder zum Mond fliegen und später womöglich auch den Mars kolonisieren. Dafür muss eine Infrastruktur entstehen.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Icon wird die Nasa bei der Entwicklung von Bautechnologien unterstützen, die auf dem Mond und dem Mars eingesetzt werden könnten.
Icon wird die Nasa bei der Entwicklung von Bautechnologien unterstützen, die auf dem Mond und dem Mars eingesetzt werden könnten. (Bild: Icon, BIG-Bjarke Ingels Group)

Mit den Artemis-Missionen sollen wieder Menschen auf dem Erdtrabanten landen, um dort zukünftig an langfristigen Missionen teilzunehmen. Doch dafür müsste zunächst auf dem Mond eine Infrastruktur entstehen und die wird nicht etwa mit Häusern beginnen. Straßen und Landeplätze müssen gebaut werden. Auf der Raumfahrtkonferenz Humans to Mars Summit (H2M) in Washington DC stellte die Fachwelt im Mai 2023 ihre Konzepte vor.

Neben behördlichen Raumfahrtunternehmen wie der Nasa (National Aeronautics and Space Administration, USA) nehmen auch immer mehr private Unternehmen eine bedeutende Rolle in der Erforschung des Weltraums ein. Am 17. Mai stellte Melodie Yashar, die Direktorin für Architektur und Gebäudeleistung bei Icon, das Konzept Bauwesen auf Mond und Mars (Civil Engineering and Construction on the Moon and Mars) vor. Es beschäftigt sich mit dem Bau von Straßen, Startrampen und anderen Gebäude auf der Mondoberfläche.

Ein Straßennetz auf dem Mond?

Diese Infrastruktur soll mit dem 3D-Druck und additiven Fertigungstechnologien entstehen. Erprobt hat Icon diese Technologie mit dem Bau von einigen Häusern und Gebäuden auf der Erde. Mithilfe der Nasa will das Unternehmen sein Geschäft nun auf den Mond ausweiten. Zunächst will das Unternehmen horizontale Elemente wie Straßen und Landeplätze schaffen, bevor es über den Bau von vertikalen Gebäuden nachdenkt, wie Yashar auf der Konferenz erklärte.

Als Ressource soll das Regolith (Lockermaterial aus zermahlenem und zerbrochenem Gestein) auf dem Mond dienen. Ein einziges robotergestütztes 3D-Drucksystem soll damit eine breite Platte auf dem Mondboden erstellen.

Ziegelsteine für den Mond

Auch Sam Ximenes, Gründer von XArc Exploration Architecture Corporation, gab einen Einblick in seine Lunatron-Mondtechnologie: Die Herstellung von Mondziegeln aus Mondregolith, die zum Bau von Landeplätzen verwendet werden können. Das Unternehmen konnte Ziegel bereits im Vakuum herstellen.

Bei Astroport wird an einer Induktionsofen-Düse gearbeitet, die den Mondregolith erhitzt, zum Schmelzen bringt und dann zu Ziegeln erstarren lässt. Eine Reihe von Spezialrobotern würde dann die Materialien zu Landeplätzen zusammensetzen, die für Roboter- und bemannte Missionen auf der Mondoberfläche geeignet sind.

Erst wenn die dauerhafte Bewohnbarkeit auf dem Mond erprobt wurde, kommt der Mars als langfristiges Ziel infrage. Deswegen unterhielt sich die Fachwelt auf der nach dem roten Planeten benannten Konferenz auch über den Trabanten. Doch die Technologien befinden sich alle noch in der Entwicklungsphase und können bis zur Umsetzung noch Jahrzehnte für ihren dauerhaften Einsatz auf Mond und Mars benötigen.

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