Modulares Smartphone: Project-Ara-Ideengeber hat von Google mehr erwartet

Von Google enttäuscht: Der Ideengeber von Project Ara übt Kritik an Googles Neuausrichtung des Projekts. Seiner Ansicht nach ignoriert das Unternehmen den Grundgedanken eines modularen Smartphones.

Artikel veröffentlicht am ,
Das neue Project-Ara-Smartphone
Das neue Project-Ara-Smartphone (Bild: Google)

Bevor es Project Ara gab, trug Phonebloks die Idee eines modularen Smartphones vor knapp drei Jahren in die Öffentlichkeit. Der damalige Ideengeber, Dave Hakkens, hat sich zum aktuellen Stand des Konzepts geäußert und hat dabei nicht viel Lob für Google. Vor allem kritisiert er die neu eingeschlagene Richtung, die den Grundgedanken der Idee nicht mehr fortführe.

Google hatte vor einer Woche auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O neue Details zum Stand von Project Ara bekanntgegeben, nachdem das gesamte Projekt im Sommer 2015 pausiert wurde. Bis dahin war von einer Markteinführung im Jahr 2015 ausgegangen worden. Jetzt werden erste Geräte erst für das kommende Jahr erwartet, der Umfang der Modularität wird allerdings stark eingeschränkt.

Grundidee von Project Ara wurde aufgegeben

An diesem Punkt entspinnt sich ein Teil der Kritik von Hakkens, der mit dem Phonebloks-Ansatz vor allem erreichen wollte, dass Smartphones länger als heutzutage üblich verwendet werden können. Dafür sollten mit Hilfe der modularen Bauweise veraltete Teilkomponenten ausgetauscht werden können. Reicht die Displayauflösung nicht mehr, wird das Displaymodul ausgetauscht, der Rest kann weiterverwendet werden.

  • Das Project-Ara-Smartphone von Google (Bild: Google)
  • Das neue Project-Ara-Smartphone (Bild: Google)
  • Die Module des neuen Ara-Smartphones: Anders als beim ersten Modell werden sie nicht mehr magnetisch gehalten. (Bild: Google)
  • Außerdem stehen weitaus weniger Steckplätze zur Verfügung. Die Kern-Hardware wie der Prozessor, das Display oder der Akku sind fest verbaut. (Bild: Google)
Das Project-Ara-Smartphone von Google (Bild: Google)

Bietet der Prozessor nicht genügend Leistung, kann dieser gegen ein leistungsfähigeres Modell ausgetauscht werden. Eigentlich sollte ein Project-Ara-Smartphone genau solche Beispiele erlauben - aber dieses Ziel verfolgt Google nicht mehr. Stattdessen sollen sich beim Project-Ara-Smartphone keine einzelnen Komponenten austauschen lassen. Das Smartphone soll über Module nur noch erweitert werden können.

Ein Austausch von Display oder Prozessor wird damit nicht möglich sein. Das Basismodul eines Project-Ara-Smartphones werde dann genau so ausgewechselt wie ein normales Smartphone, wenn es nicht mehr mit der aktuellen Entwicklung Schritt halten kann, kritisiert Hakkens.

Google hätte es besser machen können

Nach Hakkens Ansicht ist Google zwar mit Project Ara weit gekommen, aber für ein großes Unternehmen wie Google wurde doch wenig erreicht. Mit Googles Möglichkeiten "hätten sie es besser machen können", ist Hakkens überzeugt. Google hätte sich nicht darauf konzentrieren sollen, das nächste Mobiltelefon zu bauen, das sich dann auch gut verkauft, sondern das zukünftige Mobiltelefon zu entwickeln.

Dieses Ziel ist für Hakkens mit der Neuausrichtung von Project Ara nicht mehr erkennbar. Aber auch von der bisherigen Realisierung von Project Ara zeigt sich Hakkens enttäuscht: Das Projekt sollte nicht von einem einzigen Unternehmen bestimmt werden, stattdessen sollten viele verschiedene Unternehmen daran mitwirken.

Derzeit sei es so, dass Google das Design der Modultechnik nach Belieben verändern könne und Partner müssten dann damit leben, dass geleistete Entwicklungsarbeit vernichtet werde. Das könnte nur verhindert werden, indem Project Ara von vielen großen Unternehmen gemeinsam entwickelt werde.

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n0x30n 31. Mai 2016

Das ist nur so, weil der PC nicht speziell nach einer gewissen Norm entwickelt wude die...

Dwalinn 30. Mai 2016

Satt Millionen von SoCs für 100¤ das Stück an große Firmen zu verkaufen jetzt...

most 30. Mai 2016

Festspeicher entspricht SD Karten, die werden an vielen Handys auch getauscht...

Anonymer Nutzer 30. Mai 2016

Sicher ist es Modular. Mann kann alle Module auswechseln!



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