Module brauchen noch Feinschliff
Die aus Kunststoff gefertigten Module wirken weniger hochwertig und sehr leicht. Engadget hat den Eindruck, dass sie einen Sturz nicht unbeschadet überstehen würden. Langfristig will Google die Wertigkeit und Stabilität noch erhöhen. Mit eingesteckten Modulen wirkt das Smartphone ungewohnt in der Hand, weil es eben viele Aussparungen, Ecken und Kanten hat. Ganz anders als bei regulären Smartphones.
Der gezeigte Prototyp hat ein auswechselbares 720p-Display und ein Empfangsmodul auf der Vorderseite. Viele weitere Funktionen werden in Modulen ausgelagert, die alle auf der Rückseite untergebracht werden können. Derzeit gibt es unter anderem ein Akkumodul, ein Micro-USB-Adpapter-Modul, ein 5-Megapixel-Kamera-Modul, ein Prozessormodul, ein Lautsprechermodul, ein WLAN- und Bluetooth-Modul sowie ein UMTS-Modem. Insgesamt hat Google derzeit elf Prototyp-Module entwickelt.
Alle Module lassen sich im Betrieb wechseln, das gilt sogar für den Akku. Über eine spezielle App können die Module wie USB-Laufwerke ausgeworfen werden. Derzeit muss der Austausch des Akkus in 30 Sekunden erfolgen. Langfristig ist anvisiert, die Zeitspanne auf ein bis zwei Minuten zu erhöhen.
Gezeigter Prototyp noch nicht voll funktionsfähig
Die gezeigten Prototypen funktionierten noch nicht vollständig, der Touchscreen arbeitet noch nicht einwandfrei. Dadurch war es nicht möglich, das Gerät im Alltagseinsatz auszuprobieren. Der gezeigte Prototyp dient vor allem dazu, die Modul-Besonderheiten zu zeigen. Ursprünglich war geplant, dass Käufer eines Ara-Smartphones die Optik mit Hilfe eines 3D-Druckers gestalten können. Nach Angaben von Google ist das etwas zu riskant. Stattdessen werden sich Fotos auf die Module aufbringen lassen, um diese so zu personalisieren.
Module sorgen für hohe Akkubelastung
Der nächste Prototyp ist bereits in Planung und soll später im Jahr erscheinen. Er wird Spiral 3 heißen und soll vor allem Verbesserungen beim Akkumanagement erhalten. Derzeit werden bis zu 20 Prozent der Akkukapazität für das Aufrechterhalten der Modulverbindungen benötigt. Dadurch würde Spiral 2 mit einer Akkuladung keinen ganzen Tag durchhalten. Mit dem kommenden Prototyp sollen die Module selbst also weniger Strom verbrauchen und es ist geplant, dass das Smartphone einen Tag ohne Aufladen des Akkus verwendet werden kann.
Für Spiral 3 soll es dann später 20 bis 30 Module geben. Unter anderem ist ein 13-Megapixel-Kamera-Modul von Toshiba geplant. Drittanbieter sollen ebenfalls dann ihre Module fertig haben. Wenn das Ara-Smartphone auf den Markt kommt, will Google einen speziellen Onlinestore eröffnen. Er wird von Google betrieben und dient dem Vertrieb und Verkauf von Ara-Modulen. Damit will Google sicherstellen, dass alle darüber angebotenen Module einwandfrei mit einem Ara-Endoskelett funktionieren. Zudem sollen Anbietern der Verkauf und die Abrechnung vereinfacht werden.
Testmarkt in Puerto Rico
Zunächst will Google Project Ara im zweiten Halbjahr 2015 in Puerto Rico ausprobieren. Damit soll sich zeigen, ob ein modulares Smartphone eine Chance auf dem Markt hat. Wenn es sich dort erfolgreich etablieren kann, könnte es danach auch in anderen Ländern angeboten werden. Google hat den Verkaufsstart nur grob mit dem zweiten Halbjahr angegeben. Erfahrungsgemäß ist eher vom vierten als vom dritten Quartal des Jahres auszugehen.
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Modulares Smartphone: Googles neuer Project-Ara-Prototyp |
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Ein ausgesprochen schwaches Argument, denn dass ICH etwas besser machen könnte/sollte...
Irgendwann werden wir einen Punkt erreichen, an welchem die Handys den Desktop praktisch...
Das mit den Magneten ist ja ganz nett, aber einfache Plastiknasen, die die Module...
Genauso wenig Sinn macht es allerdings, 700 Euro für ein Smartphone auszugeben...