Mods für Display, Akku, Knöpfe: Wir machen unseren alten Game Boy hübsch

In Zeiten von Smartphones hat der Game Boy an Strahlkraft verloren. Können wir ihm ein wenig davon zurückgeben? Vom IPS-Display bis zum Akku: die wichtigsten Fertig-Mods.

Eine Anleitung von Andrea Maurer veröffentlicht am
Modden lohnt sich, vor allem beim Game Boy.
Modden lohnt sich, vor allem beim Game Boy. (Bild: Andrea Maurer)

Ein Steuerkreuz, vier Knöpfe, eine 8-Bit-CPU mit 4,19 MHz, 8 KB RAM und ein Monochrom-Display mit 160 x 144 Pixeln: Das war Nintendos erster Game Boy aus dem Jahr 1989. Verglichen mit aktuellen Smartphones klingt die Hardware des Game Boy bescheiden, das Zocken darauf hat trotzdem jede Menge Spaß gemacht.

Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich als Kind stunden-, tage- und wochenlang Pokemon auf dem Game Boy gespielt habe. Erst auf dem Classic, später auf dem Game Boy Color.

Auch heute macht es noch Spaß – wobei man in Smartphone-Zeiten doch verwöhnt ist vom leuchtend-strahlend hochauflösenden Display in einem geschmeidigen, dünnen (möglicherweise Metall-)Gehäuse. Man erschrickt fast, wenn man den nach heutigen Maßstäben klobigen Game Boy aus der Retrokiste hervorholt, der vielleicht schon deutlich vergilbt ist.

Beim Einschalten der nächste Schreck: Nicht mal eine Beleuchtung hat das Pixel-Display! Darauf bei wenig Licht oder direkter Sonneneinstrahlung noch etwas zu erkennen, ist quasi unmöglich.

Zwar gab es in Japan den Game Boy Light mit Displaybeleuchtung. Wer damals aber nicht gerade nach Fernost düsen konnte, musste sich mit Anstecklampen zufriedengeben, die das Display ungleichmäßig mit Licht bestrahlten, oder mit dem klobigen Beleuchtungsaufsatz namens Game Light. Und dann brauchte der Game Boy noch Batterien, die gefühlt schon leer waren, kurz nachdem man sie eingesetzt hatte.

So stellte sich mir und offenbar auch vielen anderen die Frage: Ist dem Konsolen-Greis noch zu helfen? Ein Blick ins Netz offenbart das Ausmaß an Modding, das für Nintendos Retro-Konsole betrieben wird: Metallgehäuse, eine Beleuchtung für Tasten und Display oder gleich ein IPS-Display, ein Akku und noch mehr.

Dank technischer Expertise von Retro-Enthusiasten wie bei Retrosix, Funnyplaying, Bennvenn und Boxypixel sind die Game-Boy-Upgrades in Serie gefertigt und einbaufertig zu kaufen, so dass man selbst kein Ingenieurswissen benötigt, um den Game Boy optisch und technisch aufzufrischen.

  • Das ist mein Game Boy - und er soll ein bisschen aufgehübscht werden. (Bild: Andrea Maurer)
  • Das Werkzeug (Bild: Andrea Maurer)
  • Die einzelnen Teile nach dem Teardown. (Bild: Andrea Maurer)
  • Schrauben lösen, ... (Bild: Andrea Maurer)
  • ... als nächstes...
  • ... das Gehäuse aufklappen...
  • ... - fertig. (Bild: Andrea Maurer)
  • Als nächstes...
  • ... schrauben wir Schritt für Schritt...
  • ... die Platinen ab...
  • - erledigt. (Bild: Andrea Maurer)
  • Als nächstes ist die I/O-Platine dran. (Bild: Andrea Maurer)
  • Auch sie schrauben wir ab. (Bild: Andrea Maurer)
  • Dann werden die Pads und Knöpfe abgenommen...
  • ..., was dann so aussieht. (Bild: Andrea Maurer)
  • Im nächsten Schritt wird die Scheibe entfernt. (Bild: Andrea Maurer)
  • Und ab. (Bild: Andrea Maurer)
  • Zum Lösen die Hebel nach vorn schieben. (Bild: Andrea Maurer)
  • Gehäuse reinigen. (Bild: Andrea Maurer)
  • Reinigen der Kontaktflächen mit Alkohol und Wattestäbchen. (Bild: Andrea Maurer)
  • Klebereste an der Scheibe entfernen. (Bild: Andrea Maurer)
  • Neues Gehäuse mit Knöpfen. (Bild: Andrea Maurer)
  • Negativ-Silikonformen der Knöpfe und des Kreuzes. (Bild: Andrea Maurer)
  • Epoxidharzknöpfe (Bild: Andrea Maurer)
  • Ein IPS-Display (Bild: Andrea Maurer)
  • Das IPS-Display im Game Boy Classic. (Bild: Andrea Maurer)
  • Eine neue Scheibe für den Game Boy Classic. (Bild: Andrea Maurer)
  • Backlight-Mod für den Game Boy Pocket. (Bild: Andrea Maurer)
  • Backlight-Mod für den Game Boy Pocket. (Bild: Andrea Maurer)
  • Zurechtgefrästes Gehäuse meines Game Boy Color mit IPS-Display. (Bild: Andrea Maurer)
  • Eine alte/neue PlatineG für den Displaymod beim GameBoy Classic. (Bild: Andrea Maurer)
  • Steuerung auf der Rückseite mit Polyimid-Klebeband festkleben. (Bild: Andrea Maurer)
  • Das ist der Farbfilter- Pixeleffekt. (Bild: Nintendo / Gamefreak / Andrea Maurer)
  • Display-Vergleich von li. nach re.: Original-Classic-Display, Backlight mit Bivert-Mod und IPS. (Bild: Nintendo / Gamefreak / Andrea Maurer)
  • Neuer Power Regulator für den Game Boy Classic; zum Vergleich ist links das Original. (Bild: Andrea Maurer)
  • Kabel an Ladeplatine anlöten. (Bild: Andrea Maurer)
  • Akku-Mod beim Game Boy Color. (Bild: Andrea Maurer)
  • Aluminium-Gehäuse für den Game Boy Color von Boxy Pixel. (Bild: Andrea Maurer)
  • Batteriekontakte entlöten, ... (Bild: Andrea Maurer)
  • ..., Kabel an Batteriekontakten anlöten, ... (Bild: Andrea Maurer)
  • ... fertig! (Bild: Andrea Maurer)
  • Der fertige Game Boy Color mit Aluminiumgehäuse, neuen Knöpfen, neuer Scheibe und LCD-Display. (Bild: Nintendo/Gamefreak/Andrea Maurer)
  • Der fertige Game Boy Classic mit lackiertem Gehäuse, eigenen Knöpfen aus Epoxidharz, einer neuen Scheibe und IPS-Display. (Bild: Andrea Maurer)
Das ist mein Game Boy - und er soll ein bisschen aufgehübscht werden. (Bild: Andrea Maurer)

Begrenzung auf ältere Game-Boy-Modelle und Disclaimer

Wir legen den Fokus auf den allerersten Game Boy, den Game Boy Classic von 1989, gehen aber auch auf den verbesserten Game Boy Pocket (1996), den ersten Game Boy mit Farbdisplay Game Boy Color (1998) und den grundsätzlich überarbeiteten und mit einem 32-Bit-Prozessor ausgestatteten Game Boy Advance (2001) ein. Der Einbau und die Verfügbarkeit von Fertig-Mods ist bei allen vier Modellen ähnlich.

Auch für die später erschienenen Game Boy Advance SP und Game Boy Micro, die geistigen Game-Boy-Nachfolger Nintendo DS, 3DS und Derivate sowie die Switch gibt es Mods, die wir hier aber nicht behandeln.

Alle Fertig-Mods oder Ersatzteile, auf die wir uns beziehen, sind von Drittherstellern. Es handelt sich nicht um Originalteile von Nintendo. Nintendo und Game Boy sind eingetragene Markenzeichen von Nintendo und werden in unserem Artikel nur aus Gründen der Nachvollziehbarkeit zur Beschreibung der Mods verwendet.

Das Modding erfolgt auf eigene Gefahr. Bei der Benutzung von Maschinen, Werkzeug und potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen wie hochprozentigem Alkohol und Epoxidharz sollten Benutzungsanweisungen und Sicherheitsdatenblätter der Hersteller beachtet werden, um Verletzungen und Schäden vorzubeugen.

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zZz 24. Apr 2023 / Themenstart

Solche Verallgemeinerungen sind schlichtweg falsch. Die Leute haben schon immer gerne...

Kakiss 20. Apr 2023 / Themenstart

https://www.youtube.com/watch?v=LaCAsnv0Vd8 Ich habe gerade dieses Video von Youtube...

dantist 20. Apr 2023 / Themenstart

Klingt ziemlich genau nach meinem Setup, inkl. der Case-Farbe ;) Mit der richtigen...

der_wahre_hannes 20. Apr 2023 / Themenstart

Daumen hoch!

Kommentieren



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