Display-Mods: Beleuchtung nachrüsten oder IPS
Eines der Mankos des Game Boy dürfte die fehlende Beleuchtung des Displays sein. Abgesehen von dem nur in Japan erhältlichen Game Boy Light hatte erst der Game Boy Advance SP eine Displaybeleuchtung.
Glücklicherweise lässt sich eine Displaybeleuchtung nachrüsten: Für den Game Boy Classic und Pocket gibt es den sogenannten Backlight-Mod.
Der heißt nicht von ungefähr so. Vom Originaldisplay des Classic oder Pocket wird mit einer scharfen Klinge die Rückwand abgetrennt und eine Leuchtplatte mit LED mit Polarisationsfolie hinter dem Display platziert.
Zur Stromversorgung wird die Leuchtplatte mit den beiden Kabeln und einem Widerstand an entsprechenden Kontakten am I/O-Board angelötet. Eine gute und bebilderte Anleitung gibt es etwa bei Retroreiz.
Eine interessante, detaillierte technischere Anleitung gibt es bei Circuit Board. Entsprechende Kits für den Backlight-Mod kosten circa acht Euro.
Wer noch einen Bivert Mod gegen das Blaulicht des Displays durch den Backlight-Mod mitverlöten will, kommt insgesamt auf 15 bis 20 Euro. Für den Game Boy Color und Game Boy Advance gibt es den Frontlight-Mod.
Hierbei wird eine transparente Leuchtplatte auf das Originaldisplay aufgebracht. Die Stromversorgung funktioniert wie beim Backlight-Mod über Anlöten der beiden Kabel der Leuchtplatte an entsprechenden Stellen auf der Game-Boy-Platine. Für den Game Boy Color ist ein Frontlight ab rund elf Euro zu haben, beim Advance muss man eher mit 20 Euro oder mehr rechnen.
Zusätzlich gibt es im Netz diverse Angebote für LCD- und IPS-Displays für Game Boy Classic, Pocket, Color und Advance. Diese kommen komplett fertig – um die Beleuchtung muss man sich hier nicht kümmern, sie ist standardmäßig vorhanden.
Es ist, wie einen PC-Monitor zu kaufen – nur wesentlich kleiner. Ein Teil der Displays kommt mit Kupfertastern, die innen ins Gehäuse geklebt werden und mit einem Fingerdruck die Helligkeitsstufe sowie den Farbfilter des Displays verändern.
Die sogenannten Q5-Displays kommen mit einem OSD-Menü, das über die Game-Boy-Knöpfe beziehungsweise den Kontrastregler Helligkeit, Farben und die Ausrichtung des Displaybereichs konfigurierbar macht.
Zur Montage müssen die Displays im Prinzip nur noch an der Stelle des Originaldfisplays mit doppelseitigem Klebeband befestigt, mit ihrer Steuerplatine verbunden und abschließend mit dem Flachbandkabel an der Game-Boy-Platine angeschlossen werden. Mit der Einschränkung "im Prinzip" deshalb, weil die meisten der modernen Austauschdisplays für den Game Boy größer ausfallen als die Originale.
Wer kein IPS-ready Game-Boy-Gehäuse kauft, muss das Originalgehäuse noch mit einem Seitenschneider, Cutter oder Fräse zurechtstutzen, damit das neue Display Platz hat. Was genau weg muss, ist meistens auf den Produktseiten der Displays illustriert.
Je nach Display und Funktionalität müssen teilweise noch Kabel an entsprechende Stellen am Game Boy angelötet werden (ebenfalls auf Produktseiten dokumentiert), zum Beispiel bei den Q5-Displays, mit Ausnahme der Variante für den Classic. Bei anderen Displays können es anzulötende Kabel für die Stromversorgung des Displays oder die Helligkeits- und Farbregulierung sein.
Während beim Game Boy Classic für ein IPS-Display nur moderate Schnipseleien vorgenommen werden müssen, fällt das Schneiden und Fräsen bei einigen IPS-Display-Mods für den Game Boy Color am extremsten aus.
Der Game Boy Classic ist auch beim Display-Mod wieder ein Sonderfall: Hier wird das komplette Original-I/O-Board durch ein neues Board ersetzt. Keine Sorge: Das Board ist wie das Originalboard aufgebaut, etwa mit Kontakten für Steuerkreuz und die Knöpfe, so dass der Game Boy nach dem Displaywechsel wie gehabt funktioniert.
Lediglich der Lautsprecher muss von der bisherigen Platine auf die neue umgelötet werden.
Alternativ kann man für wenige Euro im Netz einen neuen Lautsprecher für den Game Boy kaufen und ihn einlöten. Über den Regler am neuen Board, der an der Stelle des ehemaligen Kontrastreglers sitzt, lässt sich die Helligkeit des Displays regeln und das OSD-Menü bedienen, ohne dass das Verlöten von Kabeln mit dem Game Boy nötig ist.
Gerade für den Game Boy Classic ist der Display-Mod daher sehr zu empfehlen, wenn man mehr Geld ausgeben kann: LCD- und IPS-Displays kosten circa 45 bis 90 Euro. Qualitativ gut, soweit ich das beurteilen kann, sind etwa die Displays von Funnyplaying oder Bennvenn, aber auch die No-Name-Displays von eBay und Co. sind in Ordnung.
Zum Schluss noch die Displayscheibe auf das Game-Boy-Gehäuse aufkleben – möglichst unter Ausschluss von Fingerabdrücken, Schmutz und Staubkörnern – und fertig ist der Display-Mod. Seit einiger Zeit gibt es für den Game Boy Pocket, Color und Advance sogenannte Laminated Displays, bei denen die Displayscheibe ab Werk mit dem Display verklebt ist, so dass man sich beim Einbau keine Gedanken über lästige Verschmutzungen zwischen Scheibe und Display machen muss.
Noch zwei Tipps in Sachen Display-Mods:
1. Display vor Einbau testen. Wenn es erst mal eingeklebt ist, bekommt man es nur noch schwer raus.
2. Die Steuerung des Displays verklebt man idealerweise mit einem Polyimid-Klebeband auf der Rückseite des Displays. Es haftet gut und ist isolierend und hitzebeständig.
Normales Klebeband tut es zur Not auch.
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IPS-Display | Back-/Frontlight-Mod |
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sehr klares und blickwinkelstabiles Bild | originales Retrobild mitunverwechselbarem Pixelcharme hellausgeleuchtet |
kein Basteln beim Einbau | kleines Bastelprojekt beim Einbau |
je nach Display-Mod-Kit | wesentlich preisgünstiger als IPS (abacht statt 55 Euro) |
unterschiedliche Helligkeitsstufen,Farbfilter & ein Pixeleffekt möglich: |
Basic-Mods: Gehäuse, Scheibe, Knöpfe, Pads | Power Regulator, Akku - und weitere Mods |
Solche Verallgemeinerungen sind schlichtweg falsch. Die Leute haben schon immer gerne...
https://www.youtube.com/watch?v=LaCAsnv0Vd8 Ich habe gerade dieses Video von Youtube...
Klingt ziemlich genau nach meinem Setup, inkl. der Case-Farbe ;) Mit der richtigen...
Daumen hoch!
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