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Drei Ladepausen mit dem EV6

Ich hielt auf der Strecke dreimal zum Laden, wobei die Stopps mitunter eine nur zehnminütige Ladezeit enthielten, weil das laut der Ladeplanung bis zum nächsten Stopp ausreichte. Wer mutig ist und das Auto bis fünf Prozent herunterfährt, schafft die Strecke sicherlich auch mit nur zwei Stopps – vor allem, wenn der Ladestand bei Ankunft egal ist, weil am Zielort direkt geladen werden kann.

Ich brauchte für die Strecke circa 45 Minuten länger als mit dem Familien-Diesel. Was bei den Ladepausen bedacht werden muss: Zur Ladezeit kommt noch der Weg von der Autobahn zur Ladestation und zurück. Apps wie A Better Route Planner (ein ausführlicher Test dazu folgt) ermöglichen es, die Zeit vom Verlassen der Route bis zum Einstecken festzulegen. Standard in der App sind fünf Minuten.

Gäbe es noch mehr HPC-Ladestandorte und vor allem die Möglichkeit, an den Säulen jedweden Anbieters mit dem eigenen Stromtarif zu laden, wäre die Ladeplanung einfacher. Dann müssten Elektroautofahrer nicht mehr darauf achten, nur bei den eigenen Anbietern zu halten, und könnten wie mit einem Verbrenner einfach losfahren. Vielleicht sehen wir eine solche Situation ja in ein paar Jahren. Aktuell müssen sich Fahrer noch durch den Tarifdschungel schlagen.

Auf dem Land sieht es noch mau aus mit Ladepunkten

Wer mit dem Elektroauto am Ziel angekommen ist und nicht am Haus laden kann, benötigt aber nicht nur die Ladestationen an den Autobahnen, sondern auch vor Ort. Vor allem in ländlichen Gebieten kann es mit der Verfügbarkeit von Ladestationen schlechter aussehen: Zwar installieren immer mehr Kommunen AC-Ladestationen mit 11 oder 22 kW Ladeleistung, auch Schnellladesäulen gibt es in ländlicheren Gebieten mehr und mehr. Grundsätzlich ist es aktuell aber immer noch so, dass man bei Ausflügen aufs Land schauen muss, wo man laden kann.

Exemplarisch dafür ist die Überlegung eines Freundes gewesen, der kürzlich mit einem elektrischen Mietwagen in den Norden Brandenburgs fahren wollte. Nachdem er festgestellt hatte, dass es erst drei Orte weiter einen 11-kW-Lader gibt, lieh er sich doch lieber einen Verbrenner.

Je touristischer erschlossen eine Gegend ist, desto schneller sind Ladesäulen zu finden. An der Mosel entlang hatte ich keine Probleme, das Fahrzeug zu laden. Auf Parkplätzen gibt es oft AC-Lader, bei großen Supermärkten stehen auch Schnellladesäulen mit 300 kW zur Verfügung. Supermärkte gehören ohnehin zu meinen heimlichen Ladefavoriten: Nichts ist praktischer, als das Autokabel einzustecken, kurz einkaufen zu gehen und dann mit 80 Prozent oder mehr weiterzufahren.


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