Mobilität: Start für Niedersachsens Wasserstoff-Züge verzögert sich
In Niedersachsen sollen bald Wasserstoff-Züge Passagiere befördern. Wann die klimaneutralen Züge zwischen Cuxhaven-Buxtehude starten, ist unklar.

Der geplante Start der Wasserstoff-Zugflotte verschiebt sich auf unbestimmte Zeit. Auf der Bahnstrecke Cuxhaven über Bremervörde und Bremerhaven nach Buxtehude sollten die ersten Regionalzüge mit Wasserstoff-Antrieb noch im Juni diesen Jahres Passagiere im Regelbetrieb befördern - das war zumindest der Plan des französischen Unternehmens Alstom mit Niederlassung im niedersächsischen Salzgitter, das die CO2-emissionsfreien Züge produziert.
Das Unternehmen zog seine Ankündigung jedoch zurück, nachdem die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen keinen genauen Starttermin nennen wollte. Für Juni sind laut Alstom nur Schulungsfahrten für das Personal vorgesehen, berichtet die dpa (Deutsche Presse-Agentur).
Neue, umweltfreundlichere Züge bereits länger geplant
Bereits im November 2017 hatte sich die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen für die Bestellung der 14 H2-Züge des Typs Alstom Coradia iLint entschieden, die in Niedersachsen die alten Diesel-Fahrzeuge ablösen sollen.
Der abgeschlossene Vertrag beinhaltet auch die 30-jährige Instandhaltung und Energieversorgung der Züge. Mit dem Erwerb der Züge können die Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) ihre alten, mit Diesel betriebenen Züge allmählich aus dem Regelverkehr nehmen. Zwischen 2018 und 2020 befanden sich die neuen H2-Züge bereits im Testeinsatz mit Passagieren.
Die Wasserstoff-Züge sollen eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde erreichen. Mit einer einzigen Tankfüllung sollen sie zudem eine Strecke von 1.000 Kilometer abfahren können. Die Betankung der H2-Züge kann neben einer stationären Tankstelle auch auf dem EVB-Gelände am Bahnhof Bremervörde erfolgen.
Weitere Wasserstoff-Züge rollen in Europa
Die blauen Regionalzüge sollen auch in Hessen eingesetzt werden. In Frankfurt-Höchst wird eine weitere Wasserstoff-Tankstelle für 27 georderte Züge eingerichtet. Dort könnten diese bereits im Dezember 2022 über die Gleise rollen. Der geplante Einsatz von Wasserstoff-Zügen beschränkt sich nicht auf Deutschland - auch in Österreich, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern gab es Testfahrten.
Neben Alstom arbeitet beispielsweise auch Siemens an seinem H2-Zug Mireo Plus H. Durch den Wegfall der alten Dieselfahrzeuge könnte man laut der Deutschen Bahn (DB) allein auf der Strecke zwischen Pforzheim und Tübingen 330 Tonnen CO2 einsparen. Ab 2024 soll dies mit dem H2goesRail-Projekt getestet werden. Wirklich umweltfreundlich können diese Züge aber nur sein, wenn auch die Gewinnung und Herstellung von Wasserstoff-Treibstoff CO2-neutral gestaltet werden kann.
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Dafür dann der letzte Satz im Beitrag :)
Im Zweifel steckt man da nen Akku rein, wie es in Bergbauminen seit vielen Jahrzehnten...
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