Mobilität: Bahn-Chef Lutz wird abgelöst

Bahn-Chef Richard Lutz steht laut einem Bericht der Bild-Zeitung(öffnet im neuen Fenster) unmittelbar vor der Entlassung. Demnach habe es ein Vier-Augen-Gespräch mit Verkehrsminister Patrick Schnieder gegeben, in dem die Entscheidung vorbereitet worden sei.
Lutz führt die Deutsche Bahn seit 2017, nachdem er zuvor lange Jahre im Konzernvorstand tätig war. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler gilt als ausgewiesener Finanzexperte und stand zunächst für Kontinuität an der Konzernspitze.
In den vergangenen Jahren verschlechterte sich die Lage des bundeseigenen Unternehmens jedoch dramatisch. Immer wieder sorgten gravierende Probleme bei der Pünktlichkeit für Schlagzeilen.
Hinzu kamen technische Engpässe, Personalprobleme und eine angespannte Finanzlage. Im ersten Halbjahr 2025 wies der Konzern ein Rekorddefizit aus, während die Schulden weiter stiegen.
Spekulationen über Nachfolge
Der politische Druck auf die Führung wuchs stetig. Im Koalitionsvertrag ist eine personelle Neuaufstellung an der Spitze ebenso festgehalten wie eine stärkere Ausrichtung des Managements auf Fachkompetenz und Reformfähigkeit.
Insbesondere aus den Reihen von FDP und Grünen gab es zuletzt deutliche Kritik am Kurs der Bahn. Auch in der SPD, der traditionell als Bahn-nah geltenden Partei, mehrten sich Stimmen, die einen Wechsel für unausweichlich halten.
Über mögliche Nachfolger wird bereits spekuliert. Neben dem ehemaligen Telekom-Chef und heutigen Airbus-Aufsichtsratsvorsitzenden René Obermann werden intern auch Sigrid Nikutta, Chefin von DB Cargo, sowie Evelyn Palla, Vorständin für Regionalverkehr, als Kandidatinnen gehandelt.
Lutz könnte nach bisherigen Überlegungen so lange im Amt bleiben, bis seine Nachfolge feststeht.



