Mobilfunkinfrastruktur: Cellnex hat wieder Interesse an Funktürmen der Telekom

Europas Marktführer für Mobilfunkinfrastruktur Cellnex aus Spanien will das Angebot für Funktürme der Deutschen Telekom eventuell erneuern. Das sagte Vorstandschef Marco Patuano im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.(öffnet im neuen Fenster) "Wenn die Zeit reif ist, könnte es eine sehr sinnvolle Nutzung der Ressourcen sein" , erklärte Patuano.
Seit dem vergangenen Jahr musste Cellnex sich wegen steigender Zinsen wieder mehr auf den Schuldenabbau konzentrieren. "In Irland und Österreich erwägen wir die Möglichkeit einer vollständigen Veräußerung" , sagte Patuano, der im September dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an Cellnex Nordics zugestimmt hatte. Die Cellnex-Einheiten in Irland und Österreich haben einen Wert von 1,05 Milliarden Euro und 1,41 Milliarden Euro.
Patuanos Vorgänger hatte im Jahr 2022 zusammen mit dem kanadischen Investor Brookfield Asset Management ein Angebot für die Mobilfunkmasten der Telekom, jetzt bekannt als GD Towers, vorgelegt.
Wer kaufte die Funktürme der Telekom?
Die Telekom hatte im Juli 2022 51 Prozent am Funkturmgeschäft in Deutschland und Österreich an Digitalbridge und Brookfield verkauft. Der Bereich wurde insgesamt mit 17,5 Milliarden Euro bewertet. Das Führungsteam von GD Towers mit Bruno Jacobfeuerborn und Thomas Ried als Finanzchef führt das Geschäft weiter. Digitalbridge mit Sitz in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida hat sich auf die Finanzierung von Telekommunikationsinfrastruktur spezialisiert. Das Unternehmen ist an 5G-Mobilfunk- und Glasfasernetzen sowie Rechenzentren beteiligt. Brookfield Asset Management ist ein kanadischer Investor im Immobilien- und Infrastruktursektor mit Firmensitz in Toronto.
Cellnex, in Madrid und Barcelona ansässig, hatte seine 53.000 europäischen Sites in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Übernahmen ausgebaut. Im Jahr 2021 hat Cellnex etwa die polnische Polkomtel Infrastruktura gekauft.



