Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Mobilfunk: Nokia erwartet trotz Handelskrieg gemeinsamen 6G-Standard

Die globale Standardisierung von 6G hat begonnen. Das kann auch der US-Handelskrieg gegen die Welt nicht verhindern, meint Nokias Head of Standardization.
/ Achim Sawall
1 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
3GPP-Workshop in Südkorea (Bild: Ulrich Dropmann/Nokia)
3GPP-Workshop in Südkorea Bild: Ulrich Dropmann/Nokia

Der Mobilfunkausrüster Nokia erwartet, dass es trotz weltweiten Handelskriegs noch einen gemeinsamen 6G-Standard geben wird. Das sagte Ulrich Dropmann, Head of Standardization bei Nokia, im Gespräch mit Golem.de. "Ja, davon gehen wir aus. Für die Industrie ist es wichtig, sich auf einen globalen Standard zu einigen, denn nur dann können wir die nötigen Skaleneffekte erzielen. Niemand dürfte daran Interesse haben, 2030 in Berlin, Beijing, Mumbai, Miami oder Tokio aus dem Flugzeug zu steigen und die neue 6G-Multimediabrille funktioniert nicht."

Der 3GPP-Workshop in Südkorea Anfang März markierte den Start der Standardisierung. Nokia sei mit fünf Beiträgen mitprägend beteiligt gewesen, betonte Dropmann. "Wir erwarten weiterhin um das Jahr 2030 den Start von kommerziellen 6G-Netzen. Es zeichnet sich ab, dass zu dieser Zeit das Verkehrswachstum nach neuen Kapazitäten verlangen wird."

Nokia: China Mobile umreißt 6G für die ganze Branche

6G werde auch einen deutlichen Fortschritt im Bereich der Nachhaltigkeit bringen, künstliche Intelligenz und Sicherheit seien weitere Schwerpunkte des 6G-Designs. Die Sicht auf 6G in der Industrie insgesamt decke sich laut Dropmann weitgehend mit den Aussagen von China Mobile, über die Golem.de ausführlich berichtet hatte . "Auch das ist ein Zeichen dafür, dass die Branche 2025 eine gemeinsame Richtung hin zu 6G einschlägt - eine Voraussetzung für einen erfolgreichen 6G-Standard."

Nokia stellte auf dem Workshop einen Beitrag dazu vor, wie der Erfolg des 6G-Standards sichergestellt werden könne. Dieser sei von Endgeräteherstellern und Netzbetreibern in China, Europa, Indien, Japan, Südkorea und den USA mitverfasst worden, erklärte Dropmann. Der Beitrag (PDF)(öffnet im neuen Fenster) wurde von der 3GPP angenommen.

Dropmann sagte: "Von ebenso großer Bedeutung sind Frequenzen. Um 6G wirtschaftlich und nachhaltig erfolgreich umzusetzen, sind ausreichend zusätzliche Frequenzen notwendig, insbesondere im 6-GHz-Band und 7- bis 8-GHz-Band. Unsere Tests haben die Machbarkeit dieser 6G-Frequenzen demonstriert." In Europa fordere Nokia gemeinsam mit der gesamten Mobilfunkindustrie die Bereitstellung des oberen Teils von 6 GHz für den Mobilfunk, um die starke europäische Position bei 6G zu sichern. "Auch in den USA testen wir die entsprechenden 6G-Frequenzen. Diese Frequenzen sind sehr wichtig, weil sich mit ihnen eine ähnliche Ausbreitungscharakteristik erzielen lässt wie mit vorhandenen 5G-Frequenzen und somit kaum neue Antennenstandorte nötig wären" , erklärte Dropmann.


Relevante Themen