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Mobilfunk: Nokia baut 3.000 Open-RAN-Standorte für die Telekom

Im Jahr 2017 hat Nokia seinen Ausrüstervertrag mit der Telekom verloren. Jetzt sind sie wieder im Geschäft, wenn auch nur mit Open RAN .
/ Achim Sawall
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Frühere Open-RAN-Antenne der Telekom (Bild: Deutsche Telekom)
Frühere Open-RAN-Antenne der Telekom Bild: Deutsche Telekom

Nokia wird bis 2027 für die Deutsche Telekom rund 3.000 Antennen-Standorte im Open-RAN-Standard errichten. Das gab der finnische Netzausrüster am 27. November 2024 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . An dem Vertrag ist auch Fujitsu beteiligt.

"ORAN ersetzt Sites, in dem Fall der Firma Huawei" , sagte Claudia Nemat, Vorständin für Technologie und Innovation bei der Telekom. Es gehe aber nicht darum, Huawei-Antennen speziell in kritischen Bereichen auszutauschen "das Problem wird über die eigene Steuerungssoftware adressiert" , erklärte Nemat.

Mit dem neuen Vertrag wird Nokia wieder Lieferant für die Telekom. Bisher nutzt die Telekom im RAN nur Technik von Huawei und Ericsson. Die kommerzielle Einführung von Open RAN in der Region Neubrandenburg in Norddeutschland ist bereits im Gange. In der Region ist bisher Huawei der Ausrüster, den Nokia ersetzt. Über den Vertrag sprach ein Nokia-Manager bereits im Februar 2024 .

Die Telekom trennte sich im Jahr 2018 von Nokia(öffnet im neuen Fenster) , weil es laut informierten Kreisen Lieferschwierigkeiten und Qualitätsprobleme gab. Die Telekom widersprach später offiziell der Darstellung. Doch im Jahr 2017 wurden Ericsson von der Telekom 30 Prozent des Volumens übergeben, das zuvor Nokia versorgt hatte. Huawei macht kein Open RAN.

Im Rahmen des Vertrags wird Nokia Technik seiner 5G-Airscale-Produktlinie liefern, das auf dem Reefshark-SoC basiert, darunter Basisbandtechnik und Habrok-Massive-Mimo-Radios. Fujitsu wird Mid-Band-Remote-Radio-Head-Produkte liefern.

Nokia wird außerdem seine KI-gestützte Mantaray-NM-Technik für Netzwerküberwachung und -verwaltung einsetzen. Tommi Uitto, President of Mobile Networks bei Nokia, sagte: "Dies ist ein bedeutender Vertrag für Nokia."

Abdu Mudesir: Größere Auswahl an Lieferanten für Funkzugangsnetze

Abdu Mudesir, Group Chief Technology Officer und Managing Director Technology Germany bei der Telekom, kommentierte, dies stelle sicher, dass "wir eine größere Auswahl an Lieferanten für Funkzugangsnetze haben."

In Mobilfunknetzen auf dem Land gebe es mit Open RAN noch Probleme mit der Energieeffizienz und der Performance der Antennen, erklärte ein Telekom-Manager im April 2022. Softwareupgrades in einer bereitgestellten Open-RAN-Lösung könnten "umständlich und kostspielig sein" , hieß es in einem White Paper der Telekom aus dem Jahr 2023 . Unerlässlich sei daher eine Automatisierung der Bereitstellung und Testausführung. Schnittstellen und Produktimplementierungen befänden sich noch in der Entwicklung, weshalb "noch viele Probleme gelöst und Prozesse optimiert werden" müssten.

Open RAN bedeutet Cloud, virtualisierte Netzwerkelemente, White-Box-Hardware, Software zur Integration und standardisierte Schnittstellen. Auf proprietäre hochentwickelte Chips der Ausrüster und die entsprechende Software muss verzichtet werden, weshalb man nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik ist.


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