Mobilfunk: Funkstrahlungswerte werden nicht annähernd erreicht
Viele Menschen haben diffuse Angst vor Funkstrahlung. Wir haben nachgeschaut, was eigentlich an den Antennenstandorten der Mobilfunk-Netze gemessen wird und mit dem Bundesamt für Strahlenschutz und anderen gesprochen.

Öffentlich verfügbare Messungen von Feld- oder Strahlungsstärken von Mobilfunkanlagen liegen bei der Ausnutzungsrate sehr weit unter den erlaubten Werten. Das haben stichprobenartige Abfragen der EMF-Datenbank (Elektromagnetische Felder) bei der Bundesnetzagentur ergeben, in der alle angemeldeten Basisstationen Deutschlands verzeichnet sind. Demnach betragen die Werte für gemessene Funkstrahlung der Anlagen weniger als ein Zehntel bis ein Hundertstel Prozent der erlaubten Höchstwerte.
"Dies sind 0,01 Prozent bis 0,1 Prozent. Diese Tatsache ist oft unbekannt", sagte Michael Lemke, Senior Technology Principal bei Huawei Technologies Deutschland, Golem.de. "Das Thema Gefährdung durch das Mobilfunknetz ist absolut übertrieben." 5G-Gegner sollten physikalische Grundlagen anerkennen, sagte er. Selbst wenn die Ausschöpfung mit 5G verzehnfacht würde, wäre man immer noch weit unter den angegebenen Werten, so dass es zu keiner Gefährdung komme. "Von den erlaubten Grenzwerten ist man ganz weit entfernt".
Die Summe der Immissionen ist begrenzt
Natürlich ist ein Mobilfunkausrüster hier keine gute Quelle, deswegen haben wir weiter nachgefragt: Bundesnetzagentur und Bundesamt für Strahlenschutz haben die Aussagen bestätigt. Die Bundesnetzagentur überwacht die Einhaltung von Grenzwerten zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern von Funkanlagen. Ulrike Platz, Sprecherin der Bundesnetzagentur, erklärte, die Aussagen zu den mit Hilfe der EMF-Datenbank ermittelten Grenzwertausschöpfungen seien "für eine Stichprobe plausibel". Für die Festlegung oder Kommentierung der anzuwendenden Personengrenzwerte sei die Bundesnetzagentur nicht zuständig, sondern das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) oder das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Die elektrischen Feldstärken werden in Volt pro Meter, die Leistungsflussdichte in Watt pro Quadratmeter angegeben, beim heutigen Mobilfunk ist man bei den Grenzwerten bei 2 bis 5 Watt pro Quadratmeter oder oberhalb von 2 GHz bei 10 Watt pro Quadratmeter.
Beim heutigen Mobilfunk sind es 4 bis 10 Watt pro Quadratmeter, je nach Frequenz. Über 2 GHz sind es gleichbleibend 10 Watt pro Quadratmeter - also auch für die 5G-Stationen, die jetzt mit Frequenzen von 3,6 GHz aufgebaut werden. "Wichtig zu verstehen ist, dass die Summe der Immissionen begrenzt ist, das heißt, wenn durch bestehende Anlagen der Höchstwert an einem Ort zu x Prozent ausgeschöpft wird, dürfen neue Anlagen dort maximal nur noch 100-x Prozent beitragen", erklärte Nicole Meßmer vom Bundesamt für Strahlenschutz Golem.de auf Anfrage.
Ein weiteres Argument der 5G-Gegner ist, dass es gar nicht um das Netz, sondern um das Smartphone gehe. "Doch Smartphones haben maximal 0,5 Watt Sendeleistung, unabhängig von 3G, 4G und 5G." Auch sei es technischer Unfug, sich gegen das Schließen von Funklöchern zu wehren, weil dann die Strahlungsbelastung durch Smartphones anwachse, sagte Lemke. "Vereinfacht gesagt gilt: Ein besser ausgeleuchtetes Netz erzeugt weniger Belastung durch das Smartphone, weil dieses am Rande einer Funkzelle mit höherer Leistung arbeiten muss".
Ein Teil der Umweltorganisation BUND stellt 5G grundsätzlich in Frage. Bereits große europäische Städte wie Brüssel, Florenz und Genf, Orte in Irland und über 100 Kommunen in Italien haben sich nach Angaben der Umweltschützer für einen 5G-Ausbaustopp ausgesprochen.
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YouTube-Videos sind für einen echten Diskurs wesentlich schlechter geeignet, daher kann...
Bitte, werte golem-redaktion - wenn sie noch vorhaben dr. hecht persönlich zu befragen...
@/mecki78 Ich würde da noch einen Schritt weiter gehen und anzweifeln, ob über größere...
... Paranoiker. Gibt fast keine bessere Einnahmequelle. Denen kannst du alles verkaufen...