Open Hardware: Vergleichbares gibt es im Laptop-Markt nicht
Golem.de: Trotz seiner geringen Größe hat der Pocket eine Tastatur. Lässt sich mit dieser gut arbeiten?
Hartmann: Ja, eine mechanische Tastatur war uns sehr wichtig, damit eben auch richtiges Tippen möglich ist. Die Tastatur ist etwas kleiner als im Reform, sprich die Tasten sind enger beieinander. Außerdem sind die Tasten ortholinear angeordnet, also nicht wie bei einer klassischen Tastatur, die ihren Ursprung bei mechanischen Schreibmaschinen hat.
Das ist etwas ungewohnt, aber nach einer kurzen Einarbeitung lässt sich damit gut und schnell tippen. Es lassen sich also durchaus Schreib- oder Programmierarbeiten damit erledigen – und das problemlos unterwegs. Damit das auch im Dunkeln klappt, haben die Tasten eine RGB-Hintergrundbeleuchtung, die auch noch cool aussieht.
Golem.de: Der MNT Reform (Test) dürfte der offenste Laptop sein, der in den vergangenen Jahren entwickelt wurde. Wie unterscheiden sich die beiden Geräte in Sachen freier Software und offener Hardware?
Hartmann: Wie beim Reform war es uns wichtig, den Rechner so offen wie möglich zu gestalten. Wir konnten diesmal auch den externen HDMI-Anschluss ohne unfreie Firmware realisieren. Geblieben ist der kurze Speichercheck des DDR4-RAM beim Hochfahren des Rechners, der auf Basis unfreier Firmware stattfindet.
Zum Betrieb des im Modul verbauten Wi-Fi-Chip muss zudem unfreie Firmware verwendet werden. Leider gibt es keine Wi-Fi-Karten mit freier Firmware, die auch aktuelle Funkstandards unterstützen.
Golem.de: Neben der Software ist auch die Hardware beim Reform offen. Was bedeutet das?
Hartmann: Wie beim großen Reform veröffentlichen wir die Quelldateien und Baupläne für den Pocket Reform, mit denen der Rechner verändert und auch komplett selbst gebaut werden kann, ohne dabei gegen irgendwelche Lizenzen zu verstoßen. Im Falle des Reforms gab es tatsächlich eine Person, die ihn nicht über uns bezogen, sondern selbst gebaut hat.
Das ist auch der Unterschied zu den vielen anderen Hardwareprojekten dieser Art. Zumindest ist mir jenseits von Hobbyprojekten kein anderes bekannt. Beispielsweise veröffentlicht Pine seine Geräte zwar weitgehend mit Open-Source-Software und stellt auch Schaltpläne zur Verfügung, aber man kann die Geräte nicht verändern oder selbst nachbauen.
Golem.de: MNT-typisch hat auch der Pocket ein Minidisplay über der Tastatur.
Hartmann: Ja, das ist fast schon unser Markenzeichen. Wie alles andere an dem Gerät ist auch das Display offen und kann für beliebige Dinge genutzt werden. So lassen sich beispielsweise Hinweise auf neue Nachrichten oder E-Mails, der Akkustand oder die Systemauslastung anzeigen. Der Einsatz ist letztlich nur durch die verfügbaren Pixel auf dem Display beschränkt.
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Sagt der Baeckerlehrling zum Meister: Ich muss mir mal den 500l-Teigkneter ausleihen, ich...
...leistungsfähig....
Asus EEE-Book ist halt das einzige Gerät, das der deutsche Michel kennt, weil es selbst...
Der Einstig für kleine Unternehmen ist teuer - eben weil man noch nicht so einem Markt...
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