Idee entstand nach dem Erdbeben in Nepal 2015
Die Idee für das System entstand auf einer Delegationsreise nach dem Erdbeben in Nepal 2015. Die Entwicklung habe einige Jahre gedauert, sagte Geßner. "Nach vielen Rückschlägen, verschiedenen Trägern und einer stetig weiterentwickelten MACS Kamera waren wir Ende 2022 soweit, dass wir uns vorstellen konnten, dieses System mit in den echten Einsatz zu bringen."
Das I. S. A. R.-Team und die beiden DLR-Wissenschaftler waren am Tag nach dem Erdbeben in Kırıkhan. "Für mich war es das erste Mal in einem solchen Naturkatastropheneinsatz", erzählt Geßner. "Wir kamen nach zwei Stunden Busfahrt durch Olivenhaine, vorbei an malerischen Bergketten in eine Stadt, wo kaum ein Haus unbeschädigt ist." Ein solches Ausmaß der Zerstörung hätten auch die erfahrenen Kollegen noch nicht erlebt. "Ich war froh, dass ich mich auf meine Arbeit konzentrieren kann – und davon gab es jede Menge. Es waren lange Tage."
Zerstört war auch die Telekommunikationsinfrastruktur. In den ersten Tagen ein Problem für die DLR-Forscher, die auf einen Internetzugang angewiesen sind. "Wir hatten einmal für eine Stunde ausreichend Internet, so dass wir während des Fluges schon live die Karte im Internet hatten", sagt Geßner. "Das heißt, wir mussten uns vor Ort Gedanken machen, wie wir die Daten vom Basislager aus weiterleiten." Nach einigen Tagen habe sich die Situation gebessert, dann habe Starlink, der Satelliteninternetdienst des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX, zur Verfügung gestanden.
Das Ziel zu erreichen, war aufwendig
"Das war unser Ziel: die Lagekarten, die wir vor Ort erzeugt haben, während des Flugs in das ICMS zu übertragen", erzählt Geßner. "Das haben wir ja mit einigem Aufwand auch erreicht."
"Diese neue Funktion, also dass wir in Echtzeit in dieses zentrale Lageinformationssystem hineinkommen, gab es bis dato noch nicht", sagt er. In Kürze soll in Singapur eine Konferenz der Insarag und deren Dachorganisation UN Office for Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) stattfinden, bei dem auch der Einsatz in der Türkei Thema sein wird. "Wir sind alle sehr gespannt, wie das Feedback von UN Insarag und UN OCHA ausfallen wird."
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