Bilder mit 50 Megapixeln Auflösung
Ziel sei gewesen, die per Drohne erzeugten Karten über das Insarag Coordinated Management System (ICMS) automatisch und in Echtzeit allen beteiligten Hilfsteams zur Verfügung zu stellen. Insarag, die International Search And Rescue Advisory Group (Insarag), ist eine 1991 gegründete Organisation der Vereinten Nationen, die Richtlinien für die internationale Zusammenarbeit bei Katastropheneinsätzen erarbeitet. So soll sichergestellt werden, dass solche Einsätze koordiniert und standardisiert ablaufen, damit alle Hilfskräfte gleich ausgestattet und organisiert sind, so dass alle den gleichen Ausbildungsstand haben.
Die Drohne ist eine Vector des bayrischen Herstellers Quantum Systems. Das ist eine Starrflügler mit einer Spannweite von 2,80 Meter und einer Rumpflänge von knapp über 1,60 Meter. Angetrieben wird die Drohne von drei elektrischen Propellern, die zum senkrechten Starten und Landen gekippt werden können. Für den Streckenflug reicht der Propeller am Heck aus. Kürzlich wurden 105 Exemplare an die Ukraine geliefert.
In der Nase ist Macs-Nano installiert. Macs, eine Abkürzung für Modular Airborne Camera System ist ein am DLR in Berlin entwickeltes Kamerasystem für die Datenerfassung aus der Luft. Macs-Nano ist die kleinste Ausführung und wurde eigens für solche Einsätze konzipiert. Die Komponenten sind so ausgelegt, dass sie den begrenzten Möglichkeiten der Drohne bezüglich Größe, Gewicht und Stromverbrauch genügen.
Ein Bordcomputer verabreitet die Bilder
Zu Macs-Nano gehört eine Kamera, die im sichtbaren Spektrum des Lichts Bilder mit einer Auflösung von 50 Megapixel aufnimmt. Der Sensor arbeitet mit einer vergleichsweise hohen Bildrate, da die Drohne mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 km/h fliegt. Ein kleiner, leistungsstarker Computer speichert die Rohdaten, versieht die Bilder mit Zeit-, Positions- und Lagedaten und übernimmt einen erheblichen Teil der Bilddatenverarbeitung an Bord.
Das DLR-Team entwickelt bereits eine neue Variante der Macs-Nano. Diese solle zusätzlich Bilder im thermalen Infrarotspektrum aufnehmen, sagt Geßner. Damit könnten dann beispielsweise Brandherde oder Gaslecks leichter aufgespürt werden.
Ein wichtiges Merkmal der Drohne ist eine leistungsfähige Funkstrecke, mit dem sie für Fernsteuerung und die Übertragung von Telemetriedaten ausgestattet ist. "Das hat den Zweck, dass man weit fliegen kann und trotzdem noch Kontrolle über das Fluggerät hat", sagt Geßner. "Aber man kann über diesen Kanal neben den Telemetriedaten auch noch Nutzdaten übertragen."
Allerdings sind die kompletten 50-Megapixel-Bilder zu groß für die Übertragungkapazität der Funkstrecke. Durch das vom DLR entwickelte und patentierte Verfahren zur Echtzeitkartierung werden jedoch nur die minimalen Bildanteile übertragen, die zur Erstellung der Karte notwendig sind. So landen diese Bilddaten auf einem Rechner am Boden, der daraus ein lückenloses Bildmosaik erstellt, welches über ein Netz weiterverteilt werden kann.
"Wir kennen die Position des Fluggeräts und die Ausrichtung der Kamera zum Zeitpunkt jeder Aufnahme. So können wir jedes Bild lagerichtig auf ein Oberflächenmodell projizieren", sagt Geßner. Vom Rechner aus können die Daten direkt auf einen eigens gehosteten Webserver übertragen und als Web Map Service (WMS) Layer publiziert werden.
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Mit einer Drohne: Zwei DLR-Forscher kartieren nach Erdbeben zerstörte Stadt | Idee entstand nach dem Erdbeben in Nepal 2015 |
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