Missglücktes Update: Vodafone schießt persönliche Router-Einstellungen ab

Vodafone liefert ein neues Argument dafür, sich seinen eigenen Kabelrouter anzuschaffen. Bei einem routinemäßigen Update der Fritzbox 6490 ist etwas gründlich schiefgelaufen.

Artikel veröffentlicht am ,
Vodafone hat aus Versehen die Einstellungen von 2.000 Fritzboxen gelöscht.
Vodafone hat aus Versehen die Einstellungen von 2.000 Fritzboxen gelöscht. (Bild: AVM)

Der Kabelnetzbetreiber Vodafone/Kabel Deutschland hat versehentlich die persönlichen Routereinstellungen von Kunden gelöscht. In der Nacht vom vergangenen Montag auf Dienstag seien bei einem routinemäßigen, regional beschränkten Software-Update etwa 2.000 Router des Typs Fritzbox 6490 Cable versehentlich auf den Werkszustand zurückgesetzt worden, teilte das Unternehmen auf Anfrage von Golem.de. Ein Mitarbeiter habe bei dem Update einen Parameter versehentlich falsch gesetzt, hieß es zur Begründung. Zuvor hatte Heise.de über die Panne berichtet.

Die betroffenen Kunden seien "über verschiedene Wege" umgehend informiert worden. Sie seien gebeten worden, die Homeboxen neu zu konfigurieren. "Dieses ist für diese Kunden zwingend erforderlich, da auch das Backup überschrieben wurde", hieß es weiter. Für den Kunden sei es wichtig, dass er eine Neuinstallation vornehme.

Erfolgsaussicht für Backup "sehr gering"

Vodafone wollte auf Nachfrage von Golem.de nicht die betroffene Region nennen. Auch wollte Firmensprecher Volker Petendorf keine Angaben dazu machen, welche Art von Backup bei dem Update überschrieben wurde. Sollte ein Nutzer seine persönlichen Einstellungen zuvor auf seinem PC gesichert haben, können diese jedoch nicht durch ein Router-Update gelöscht worden sein.

Aber selbst in diesem Fall ist es offenbar nicht mehr möglich, die Einstellungen zu importieren. Die Erfolgsaussichten für ein Backup der persönlichen Einstellungen über diesen Weg seien "sehr gering", sagte Petendorf. Im Kundenportal von Kabel Deutschland hieß es nur: "Bitte spielt nach dem Reset kein Backup auf, sondern konfiguriert sie neu."

Der Fritzbox-Hersteller AVM wollte sich auf Anfrage von Golem.de ebenfalls nicht zu den möglichen Ursachen für die Panne äußern. Je nach Konfiguration können bei den Kunden beispielsweise die Einstellungen zu VPN-Zugängen, verschiedenen Benutzern, Anrufbeantwortern oder Telefonnummern verloren gegangen sein.

Vodafone liefert mit der Panne ein weiteres Argument dafür, sich nach der Abschaffung des Routerzwangs einen eigenen Kabelrouter zu besorgen. Damit hat der Nutzer selbst die Kontrolle darüber, ob, wann und wie Firmware-Updates installiert werden sollen.

Nachtrag vom 19. Januar 2017, 13:44 Uhr

Ein Golem.de-Leser aus der Region Unterfranken in Bayern berichtete, von dem Problem betroffen gewesen zu sein. Vodafone wollte anschließend nicht ausschließen, dass die Panne im Postleitzahlengebiet 97xxx aufgetreten ist.

Nachtrag vom 20. Januar 2017, 15:15 Uhr

Nach Hinweisen von mehreren Golem.de-Lesern sind Vodafone-Kunden in zahlreichen Bundesländern betroffen. Dazu zählen neben Bayern auch Bremen, Niedersachsen, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Berlin. Dabei wurde nach einer Beschwerde einem Kunden eine Entschädigung von 5 Euro angeboten. Mitarbeiter der Hotline sollen zudem gesagt haben, dass bundesweit 20.000 Nutzer betroffen gewesen sein sollen. Zudem monierten viele Nutzer, von Vodafone nicht über die Panne informiert worden zu sein.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


mgutt 12. Aug 2017

Nein sie blocken diese DNS-Anfragen nicht, denn nas.example.net ist eine öffentliche und...

d0m1ng0 25. Jan 2017

geistiges Eigentum auf deinem Router...? Speicherst du in der Firmware deine Gedichte...

DavidSieker 22. Jan 2017

gehen sie in die routereinstellungen und suchen sie selbständig mit ihrer easybox 804 die...

HJK 21. Jan 2017

WLAN und DECT gingen am 17.01. nicht mehr, keine Info darüber von Vodafone. Nachher liest...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Whistleblower
USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen

Klingt schräg, aber der Whistleblower ist ungewöhnlich glaubwürdig: Die USA sollen mehrere außerirdische Fluggeräte haben.

Whistleblower: USA sollen intaktes außerirdisches Fluggerät besitzen
Artikel
  1. Landkreis Lüneburg: Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise
    Landkreis Lüneburg
    Telekom pausiert Sendemastbau nach Protesten zeitweise

    Deutsch Evern will nicht mit einer Antenne von Deutsche Funkturm versorgt werden. Die Telekom hat das Anliegen der Anwohner geprüft und baut nun weiter.

  2. Game Porting Toolkit: Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will
    Game Porting Toolkit
    Wie Apple Windows-Spiele auf MacOS bringen will

    Wenige Stunden nach Bereitstellung der Werkzeuge laufen Diablo 4 und Cyberpunk auf MacOS. Apple zeigt, dass Ports schneller gehen könnten, als viele erwarten.
    Von Sebastian Grüner

  3. Freelancer in der IT: Schön, lukrativ, aber alles andere als easy
    Freelancer in der IT
    Schön, lukrativ, aber alles andere als easy

    Viele junge Entwickler wollen lieber Freelancer sein als angestellt. Doch das hat mehr Haken, als man denkt. Wir haben Tipps für den Einstieg.
    Ein Ratgebertext von Rene Koch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Samsung SSD 8TB 368,99€ • MindStar: Gigabyte RTX 4090 1.599€, Crucial 4TB 169€ • Acer Curved 31,5" WQHD 165Hz 259€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Samsung 990 Pro 1TB (PS5) 94€ • Chromebooks bis 32% günstiger • Bis 50% auf Gaming-Produkte bei NBB • PS5 mit Spiel 549€ [Werbung]
    •  /