Mireo Plus H: Brandenburgischer Verkehrsbetrieb kauft Brennstoffzellenzüge
Siemens liefert sieben mit Wasserstoff betriebene Züge an den Verkehrsbetrieb NEB. Sie sollen ab Ende 2024 im Einsatz sein.

Emissionsfrei nach Barnim: Auf der Heidekrautbahn in Brandenburg werden künftig Wasserstoffzüge die derzeit dort verkehrenden Dieselzüge ersetzen. Die sauberen Züge liefert Siemens.
Die Eisenbahngesellschaft Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die die Heidekrautbahn betreibt, kauft von der Siemens-Tochter Siemens Mobility sieben Brennstoffzellenzüge vom Typ Mireo Plus H. Die zweiteiligen Züge sollen im Herbst 2024 geliefert werden.
Ab Dezember desselben Jahres sollen die Züge regulär im Einsatz sein, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Siemens Mobility wird die Züge auch warten.
Mireo wird in Baden-Württembeg getestet
Siemens stellte den Mireo Plus H im Mai vor. Testfahrten des Zuges sind für 2023 in Baden-Württemberg geplant. Im Jahr darauf soll er regulär zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim im Einsatz sein.
Der Brennstoffzellenzug basiert auf Siemens' Mireo-Plus-Plattform. Den Elektrotriebwagen für den S-Bahn- und Regionalverkehr gibt es als konventionellen Zug mit Stromabnehmer. Es können aber auch Brennstoffzellen oder Akkus integriert werden. Kombinationen sind ebenfalls denkbar, etwa mit Akku und Stromabnehmer für teilelektrifizierte Strecken.
Der zweiteilige Mireo Plus H hat einen 1,7 Megawatt starken Antrieb und soll mit einer Tankfüllung je nach Streckenprofil etwa 600 Kilometer weit kommen. Siemens bietet den Zug auch als Dreiteiler an, der bis zu 1.000 Kilometer Reichweite haben soll. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt rund 160 km/h. In den Fahrzeugen soll ausreichend Platz sein für Kinderwagen, Rollstühle und ein Dutzend Fahrräder. An Bord wird es kostenloses WLAN geben.
Die Züge fahren mit grünem Wasserstoff
Die Züge sollen mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Den soll Enertrag liefern, ein Energieversorger, der Strom aus Windkraft erzeugt. In einem Hybridkraftwerk wird der Wasserstoff per Elektrolyse aus Windstrom erzeugt. Zu dem Projekt gehört zudem die Errichtung einer Wasserstofftankstelle.
NEB kündigte bereits vor einigen Jahren an, auf nicht elektrifizierten Strecken Dieselzüge durch Wasserstoffzüge zu ersetzen. Ursprünglich hatte die Eisenbahngesellschaft allerdings erwogen, den Brennstoffzellenzug Coradia iLint von Alstom einzusetzen.
"Wir sind stolz, mit der Heidekrautbahn das erste Netz in der Region Berlin-Brandenburg zu betreiben, auf dem Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge zum Einsatz kommen werden", sagte NEB-Vorstand Detlef Bröcker. Die Züge sollen bis 2034 im Einsatz sein. Dann läuft der Verkehrsvertrag der NEB aus.
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