Eine DCC zu nutzen ist kein Zuckerschlecken
Auch Philips' DCC nimmt Musik digital auf und komprimiert sie dabei, die Daten werden allerdings nicht auf einer magnetisierten Schicht innerhalb einer Kunststoffscheibe geschrieben, sondern auf ein Magnetband. Der verwendete Codec nennt sich PASC (Precision Adaptive Subband Coding) und entspricht mehr oder weniger MPEG-1 Audio Layer 1. Gegenüber Kompaktkassetten ist der Frequenzbereich bei DCCs größer.
Weshalb sich die Minidisk im direkten Vergleich durchgesetzt hat und nicht die DCC, wird relativ schnell verständlich, wenn man - wie der Autor des Textes - beide Formate parallel nutzt. Die DCC ist wie ihr Vorgänger, die Kompaktkassette, ein lineares Medium, da die Daten zwar digital, aber weiterhin auf Band gespeichert werden. Um sie abzurufen, muss der Lesekopf entsprechend an die richtige Stelle bewegt werden - durch Spulen.
Das dauert in der Praxis wesentlich länger als bei einer Minidisc, wo wir die einzelnen Tracks direkt anwählen können. Während die DCC noch spult, haben wir mitunter schon einen halben Song auf einer Minidisc gehört. Sonys System bringt gegenüber der alten Kompaktkassette den wesentlichen Vorteil, den es auch bei CDs gibt: Die Musik ist schneller verfügbar.
Minidisc und DCC haben klare Unterschiede
Wer 1992 von der Kompaktkassette auf eines der neuen Medien umsteigen wollte, stand also vor der Wahl zwischen: einem neuen System mit Vorzügen beim Handling (Minidisc) oder einem System, das einen der großen Nachteile der bisherigen Kassetten fortführte (DCC). Dass sich Nutzer dann eher für die Minidisc entschieden, ist nicht verwunderlich.
Im Alltag dürfte das Herumgespule bei der DCC die meisten Nutzer genervt haben, wenngleich die DCC besonders zu Beginn Vorteile bei der Audioqualität gegenüber der Minidisc hatte. Sobald Sony aber seinen Codec im Griff hatte, war dieser Vorteil auch passé - die Minidisc war einfach das bessere und schnellere Medium.
DCCs müssen nicht umgedreht werden
Einen manuellen Seitenwechsel kennen DCCs übrigens nicht: Der Player wechselt die Abspielseite durch Drehen des Wiedergabekopfes. Bei gekauften Alben können Nutzer den gewünschten Titel eingeben; befindet sich dieser auf der zweiten Seite, spult der Player automatisch auf der richtigen Seite an die korrekte Stelle.
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