Regeln und Zufälle

Die Software sorgt dafür, dass der ICE durch Deutschland oder der Zug der Santa Fe Railway durch den Grand Canyon fährt, dass Flugzeuge auf dem Knuffingen Airport starten und landen, dass die Feuerwehr zum Großbrand ausrückt und dafür, dass bei Nacht Tausende Leuchtdioden leuchten. "Das Ganze läuft nach einem geregelten Zufall ab", beschreibt Braun das Prinzip, nach dem die Anlage funktioniert.

  • Köhlbrandbrücke in Hamburg: Das Miniatur Wunderland ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Gerrit Braun hat es 2000 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Frederik gegründet. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Es wurde 2001 eröffnet und besteht aus derzeit neun Abschnitten, darunter Skandinavien, ...  (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... die USA mit Las Vegas ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und startendes Spaceshuttle. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Auf dem Flughafen starten und landen Flugzeuge. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Schweiz ersteckt sich über zwei Stockwerke. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Knuffingen gehört zu den ältesten Abschnitten - hier fahren neben Zügen auch Autos. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Im Hamburg-Abschnitt darf das Miniatur Wunderland nicht fehlen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Im Lokalderby führt der HSV. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Zuletzt wurde der Abschnitt Italien eröffnet - mit Vesuv ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und Rom. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • in erste Linie geht es natürlich um Züge. In Deutschland sind verschiedene ICEs unterwegs. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • In der Schweiz geht es über Brücken und durch Tunnel. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Eine der schönsten Strecken führt durch den Grand Canyon. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Vier Mal pro Stunde wird es Nacht - rote und blaue Leuchtmittel sorgen für die  Dämmerung. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Flugzeuge halten sich an einen Flugplan. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Autos auf der Anlagen fahren immer andere Routen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Damit sie fahren können, werden sie aufwendig umgebaut. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Vom Leitstand aus wird das Geschehen genau beobachtet. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Gesteuert wird die Anlage von Computern - aber nicht von diesem. Darauf laufen Büroanwendungen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Nur die Schiffe haben sich lange der Steuerung durch Software widersetzt. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Inzwischen ist das Problem gelöst - das neue Ortungssystem wird derzeit getestet. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Schiffe im Schattenhafen: Für alle Fahrzeugtypen gibt es Depots. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Züge brauchen die Schattenbahnhöfe auch zum Abkühlen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Autos laden ihre Akkus hinter der Anlage. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Allerdings fahren nur die wenigsten. Die meisten ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... sind statische Modelle. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Zum Flair der Anlage tragen die vielen Figuren bei, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... etwa bei diesem nicht ganz jugendfreien Filmdreh. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Manche der Miniatur-Wunderland-Bewohner mögen sich, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... andere weniger. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Viele kuriose Details gibt es zu entdecken, wie hier auf dem Parkplatz des Flughafens ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... oder in Schweden. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Beliebt sind auch Gimmicks, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  •  ... die zu bestimmten Jahreszeiten passen. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
Beliebt sind auch Gimmicks, ... (Foto: Werner Pluta/Golem.de)

Im System sind Regeln hinterlegt, an die sich Züge, Autos und Flugzeuge halten. Die Regeln für den Zugverkehr etwa bestimmen, welcher Zug welche Gleise befahren darf. Ein Güterzug fährt auf dem Mittelgleis durch den Bahnhof, ein Personenzug hält am Bahnsteig. Ein Bummelzug stoppt an jedem Bahnhof, der ICE nur in großen. Aber es sind auch Zufallsereignisse im System hinterlegt.

Die Software trifft Zufallsentscheidungen

Fährt ein Zug in einen Schattenbahnhof unter der Anlage, schickt die Software einen anderen Zug der gleichen Gattung auf die Strecke - welcher das ist, entscheidet die Software. Ebenso, wohin ein Auto fährt: Dreht es eine Runde und verschwindet wieder oder cruist es durch die Stadt? Läuft die Landung eines Flugzeugs glatt oder fällt ein Motor aus und die Feuerwehr muss ausrücken, um die Landung zu überwachen?

Züge, Flugzeuge und Autos sind mit Mikrocontrollern ausgestattet, über die die Steuerungssoftware ihnen den Befehl zum Losfahren gibt und die Geschwindigkeit per IR-Kommunikation regelt. Die Züge sind inzwischen serienmäßig mit solchen Controllern ausgestattet, Autos und Flugzeuge werden in der eigenen Werkstatt umgebaut. Das System aus Zufall und Regeln funktioniert gut. Meistens jedenfalls.

Ganz ohne Fehler geht es nicht

Manchmal blockiert sich das System auch selbst - wie gerade auf dem Flughafen: Auf dem Kontrollbildschirm neben dem Flughafen blinkt es bunt. Ein Polizeiauto, das zu einem parkenden Flugzeug fahren sollte, in dem sich - Zufallsereignis - Passagiere gestritten haben, hat eine Störung ausgelöst. Ein Bus, der Passagiere zu einer Maschine bringen sollte, versperrte ihm den Weg. Der Mannschaftswagen hätte den Bus rammen müssen, um vorbeizukommen. Also wartet er. Da die Polizei aber Vorrang hat, bewegt sich gerade kein Auto auf diesem Teil des Knuffinger Flughafens. Doch solche Probleme lassen sich per Mausklick lösen: Braun schickt die Polizei zurück zu ihrem Ausgangspunkt, prompt setzen sich die anderen Fahrzeuge wieder in Bewegung, die blinkenden Punkte verschwinden.

Auch die Technik der Fahrzeuge hat genug Tücken, die den täglichen Ablauf unterbrechen. Die Züge sind diffizile Gebilde, anfällig gegen Verschleiß und vor allem gegen Staub, der sich in die Achsen setzt. Laufen die dadurch unterschiedlich schwergängig, kann der Zug entgleisen. Eine Software soll solche Unregelmäßigkeiten künftig rechtzeitig erkennen. Die ist allerdings erst in der Entwicklung.

Jetzt weiß Braun, wo das Schiff ist

Auch am Problem der Schiffsortung arbeitet Braun neuerdings wieder, zusammen mit Software-Entwickler Daniel Wolf. Das neue System nutzt wieder IR-Kameras. Vorteil: In der seither vergangenen Zeit ist die Technik besser und günstiger geworden. Außerdem haben die Modellbahner aus ihren Erfahrungen gelernt, und die Kameras schauen jetzt nicht mehr senkrecht, sondern schräg auf die Anlage. Aus mehreren Ansichten eines Schiffes wird dann dessen Position durch Bilderkennung errechnet.

Kurz gesagt: "Die Ortung der Schiffe ist gelöst. Wir fangen jetzt demnächst an, damit auch zu fahren", sagt Braun. Das Testschiff liegt schon im Schattenhafen hinter den skandinavischen Bergen.

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motzerator 30. Jun 2018

artavenue schrieb in der Überschrift: Finde ich auch. Allerdings kam er mir auch ziemlich...

most 22. Jun 2018

1. Schiffe über das Internet fernsteuerbar machen. 2. Geschlossene Community mit...

Loxxx 20. Jun 2018

Ui. Toll. Dann kann das Schiff genau eine Route fahren, und das auch noch nur in eine...

longthinker 20. Apr 2017

kt



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