Lernen Schüler besser mit Games?
Befürworter sind der Meinung, dass Computerspiele anschaulicher und - nun ja - spielerischer Wissen vermitteln können als manch andere Unterrichtsform. Tatsächlich kommen Games seit geraumer Zeit auch an deutschen Schulen zum Einsatz, etwa die Total-War-Reihe im Geschichtsunterricht. Zudem richten sich Seiten wie der Spieleratgeber NRW ganz gezielt an Lehrkräfte und Schüler.
Allerdings sind nicht nur deutsche Schulen meilenweit von einem flächendeckenden Games-Einsatz entfernt, die Vorbehalte nach wie vor groß. Die Hauptargumente der Gegner lauten im Wesentlichen: Erstens: Computerspiele lenken vom eigentlichen Unterrichtsstoff ab. Zweitens: Computerspiele verfälschen und simplifizieren komplexe Zusammenhänge. Drittens: Die Schulen müssen technisch gut ausgestattet sein. Viertens: Die Lehrkräfte müssen technisch versiert sein und sich in die Spiele einarbeiten.
Vielen Schulen fehlen Ressourcen
Besonders Punkt drei ist nicht von der Hand zu weisen. Vielen Schulen mangelt es nicht nur an genügend PC-Arbeitsplätzen, sondern sogar an so grundlegenden Dingen wie regendichten Dächern und funktionierenden Toiletten. Auch Punkt vier ist nicht ohne Weiteres zu schaffen, weil ein Teil der Lehrkräfte noch aus der vordigitalen Zeit stammt und viele von ihnen so stark ausgelastet sind, dass sie sich nicht auch noch in ihrer Freizeit technisch fortbilden möchten.
Bestehende Games-Projekte wie der Einsatz von Computerspielen im Deutschunterricht haben aber zumindest die Kritikpunkte eins und zwei entkräftet: Wer Games nicht als Allheilmittel sieht, sondern sinnvoll in den Unterricht einbaut, der kann Schüler leicht für den jeweiligen Lernstoff begeistern.
Lehrer unterrichten Minecraft und MinecraftEdu
Auch das normale, nicht auf den Unterricht zugeschnittene Minecraft kommt dabei seit längerem zum Einsatz. Einer der Pioniere, der Münchner Soziologe Ulrich Tausend, hält bereits seit 2013 Workshops dazu. 2015 sagte Tausend in einem Interview, viele Pädagogen seien "überhaupt sehr widerwillig, Computerspiele als Lehr- oder Lernmedium zu sehen und in ihren Stärken und Schwächen wahrzunehmen". Computerspiele gehörten allerdings zum Leben von vielen Kindern und Jugendlichen dazu, "und wenn man das in der Schule ausblendet, lässt man Eltern und Kinder mit diesem Medium allein". Dass es auch anders geht, zeigte Tausend mit dem Minecraft-Workshop Meere und Ozeane, der anlässlich des Wissenschaftsjahres 2016/2017 in mehreren Städten stattfand .
Neben dem normalen Minecraft-Spiel setzen Lehrer auch bereits MinecraftEdu ein. 2011 als Mod gestartet, wurde es von der Firma Teacher Gaming zu einer eigenständigen Minecraft-Version für den Schulgebrauch ausgebaut. Es war so erfolgreich, dass Microsoft das Projekt Anfang 2016 aufkaufte und daraus die Education Edition entwickelte. Der Support für MinecraftEdu wurde 2016 eingestellt. Gleichwohl ist es dank seiner Feature-Fülle weiterhin sehr beliebt - und dient damit als Messlatte für die Education Edition.
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Minecraft Education Edition: Wenn Schüler richtig ranklotzen | Programmieren lernen mit Klötzchen |
Absolut, aber damit wollte ich nur aufzeigen, dass es wenig Sinn macht in der Schule eine...
Also ist es ganz ohne Modding?
Hier stellt sich denke ich noch die Frage nach attraktive(re)n Alternativen. Anstatt...
Jetzt einen Schritt zuruecktreten und mal aus einem anderen Blickwinkel schauen, fuer...