Milliardenprogramm: Regierung will endlich WLAN und Computer für Schulen

Jahre zu spät startet die Regierung ein Programm, um die IT-Ausstattung an Schulen zu verbessern. Der Plan DigitalPaktD lässt sich zudem fünf Jahre Zeit, stellt aber immerhin viele Milliarden Euro bereit.

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Kinder bei einem IT-Wettbewerb von Liberty Global in Amsterdam
Kinder bei einem IT-Wettbewerb von Liberty Global in Amsterdam (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will bis zum Jahr 2021 alle Schulen mit Computern und WLAN ausstatten. Das sagte Wanka der Bild am Sonntag. Das Konzept DigitalPaktD soll am kommenden Mittwoch vorgestellt werden.

Danach sollen in den kommenden fünf Jahren alle rund 40.000 Schulen in Deutschland - ausgerechnet die Förderschulen sind ausgenommen - eine schnelle Internetanbindung, WLAN-Hotspots und Computer erhalten. Dafür wird die Bundesregierung 5 Milliarden Euro bereitstellen.

Doch die Bundesländer müssen "digitale Bildung realisieren", also Lehrerausbildung, Entwicklung von Unterrichtskonzepten, Schaffung gemeinsamer technischer Standards und Wartung und Betrieb der Rechner.

Wanka zu Bild am Sonntag: "Schülerinnen und Schüler müssen heute auch digital lernen und arbeiten können, statt nur zu daddeln. Dafür brauchen wir einen Digital-Pakt zwischen Bund und Ländern. Gemeinsam können Bund und Länder so den Schulen das richtige Werkzeug für gute Bildung im 21. Jahrhundert geben." Die Bundesländer müssen dem Konzept noch zustimmen.

An den Schulen gibt es weiterhin zu wenig PCs, Notebooks und Tablets. Jeder dritte Lehrer in der Sekundarstufe 1 bewertet die Verfügbarkeit der Geräte als mangelhaft oder ungenügend. Das ergab eine Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom und des Lehrerverbandes Bildung und Erziehung (VBE) vom Dezember 2015. Die Schulen sind für Tablets bisweilen auf Spenden aus der Wirtschaft angewiesen.

Lehrer beklagen schlechte IT-Ausstattung

Jeder zweite Lehrer (48 Prozent) würde laut einer Bitkom-Umfrage vom Januar 2016 gerne öfter digitale Medien im Unterricht einsetzen, doch dies scheitert am häufigsten an fehlenden Geräten (43 Prozent). So gibt es zwar an allen Schulen Beamer, in drei Viertel der Fälle (78 Prozent) jedoch nicht genügend. Notebooks stehen 93 Prozent der Lehrer zur Verfügung, aber zwei Drittel (69 Prozent) können nur auf Einzelgeräte zurückgreifen. Tablets kann jeder vierte Lehrer nutzen (24 Prozent), aber 14 Prozent nur einzelne Geräte. Stationäre PCs gibt es zwar zu 84 Prozent, aber für 76 Prozent der Lehrer nur in speziellen Fachräumen.

Whiteboards haben sechs von zehn Lehrern zur Verfügung (58 Prozent), in allen Fällen gibt es digitale Tafeln jedoch auch nur in speziellen Fachräumen. Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz sagte: "Wir reden damit über Anschaffungskosten von 600 bis 800 Millionen Euro - um alle acht Millionen Schüler in ganz Deutschland mit Tablet-Computern auszustatten."

Die EU-Kommission hatte sich beim Breitbandausbau bis 2025 mehrere konkrete Ziele gesetzt. Demnach sollen Schulen, Hochschulen, Forschungszentren, Verkehrsknotenpunkte, Anbieter öffentlicher Dienste sowie Unternehmen, die sich in hohem Maße auf Digitaltechnik stützen, über eine "äußerst leistungsstarke Gigabit-Internetanbindung" verfügen.

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Manni12 13. Okt 2016

Ich denke, dass die Milliardeninvestitionen in die digitale Bildung richtig sind...

TheUnichi 12. Okt 2016

Lesen ist mir von meiner großen Schwester vor der ersten Klasse beigebracht worden, mehr...

Bouncy 11. Okt 2016

Ehrlich gesagt nein, genau das habe ich noch nie gelesen. Wäre mal eine Aufarbeitung...

Bouncy 11. Okt 2016

Das klingt wie aus einer Werbebroschüre abgetippt, aber konkret einen Nutzen sehe ich...



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