Milliarden-Übernahme: Musk spricht von günstigerem Übernahmeangebot für Twitter
Mit Blick auf die Zählung von Spam-Konten bei Twitter hat Elon Musk gefragt, ob die mehr als 200 Millionen Twitter-Nutzer angerufen worden seien.

Elon Musk bringt einen günstigeren Preis für seinen Übernahmeversuch bei Twitter ins Gespräch. Ein niedrigeres Gebot sei "nicht außer Frage", sagte Musk bei einer Konferenz in Miami, wie Bloomberg berichtete. Die Twitter-Aktie beendete den Tag im US-Handel mit einem Minus von gut 8 Prozent bei 37,38 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die der Chef des Elektroautobauers Tesla den Anteilseignern von Twitter bisher in Aussicht stellte.
Musk schickte die Aktie zum Wochenende selbst auf Talfahrt, indem er die Übernahme zum Twitter-Kauf für vorläufig ausgesetzt erklärte. Er wolle erst Berechnungen abwarten, ob der Anteil an Fake-Konten, die vor allem für Spam-Versand genutzt würden, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmache.
Unklar ist nach wie vor, ob Musk aus rechtlicher Sicht seine Vereinbarung mit dem Twitter-Verwaltungsrat überhaupt auf Eis legen kann. "Je mehr Fragen ich stelle, desto größer werden meine Sorgen", sagte Musk bei seinem Konferenzauftritt. Er schätzte, dass Fake-Profile mindestens ein Fünftel aller Twitter-Konten ausmachten - nannte aber keine Basis dafür. Musk hatte eine vertiefte Prüfung der Twitter-Bücher vor dem Übernahme-Angebot abgelehnt.
Musk will Fake-Konten durch Anrufe identifizieren
Twitter-Chef Parag Agrawal versuchte, die Methodik des Dienstes bei Schätzungen der Zahl von Spam- und Bot-Konten in einer Serie von Tweets zu erläutern. Er schrieb dabei auch, dass solche Schätzungen von außerhalb des Unternehmens schwer anzustellen seien. Musk konterte mit einem Kothaufen-Emoji und fragte unter anderem, ob Twitter probiert habe, alle Nutzer mit verdächtig aussehenden Konten einfach anzurufen.
Diese Idee wurde von Experten belächelt. Twitter nennt die Zahl von 229 Millionen täglichen Nutzern, die der Dienst mit seiner Werbung erreichen könne. Die von Twitter identifizierten Fake-Konten sind in dieser Zahl bereits abgezogen.
Musk sagte bei der Konferenz, aus seiner Sicht wäre ein deutlich höherer Anteil von Bot-Konten als gemeldet eine schwerwiegende Falschinformation. Die Vereinbarung mit Twitter sieht vor, dass beide Seiten bei massiven Abweichungen von der geplanten Übernahme zurücktreten können.
Strafzahlung, wenn die Twitter-Übernahme platzt
Es ist allerdings nicht klar, ob extrem falsche Zahlen zu Twitter-Konten bei einem Streit zwischen Musk und Twitter vor Gericht als ausreichender Grund für eine Auflösung des Übernahmeangebots akzeptiert würden. Die Vereinbarung sieht eine Strafe von jeweils einer Milliarde US-Dollar vor, falls eine der Seiten die Abmachung platzen lässt.
Musk hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf eine rund 44 Milliarden US-Dollar große Übernahme geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten. Twitter und Musk wollten die Übernahme bislang bis Jahresende abschließen. Musk kaufte in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent an Twitter an der Börse zusammen.
Nachtrag vom 17. Mai 2022, 10:41 Uhr
Elon Musk bekräftigt in einem Tweet, er wolle den Twitter-Kauf nur dann weiterführen, wenn das soziale Netzwerk Beweise vorlege, dass weniger als fünf Prozent der Twitter-Konten sogenannte Fake-Profile seien. Musk wirft Twitter vor, dass die Menge der Fake-Konten deutlich höher als die angegebenen fünf Prozent seien. Er gibt an, dass sich Twitter-Chef Parag Agrawal weigere, dafür Beweise vorzulegen. Musk habe sein Kaufangebot für Twitter im Glauben an die Richtigkeit der offiziellen Angaben des Unternehmens gemacht.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
dazu müsstest du denen erstmal nachweisen, dass sie diese haben. So funktioniert nun...
Die basis der Schätzung ist das Geld was er weniger zusammengekriegt hat für die...
WhatsApp kostete früher tatsächlich mal Geld, die Älteren dürften sich erinnern. Das...
Und warum sollte man ihn stoppen?
Kommentieren