Militär und Rüstung: Russland will Haubitze noch vor Auslieferung zerstört haben

Russland hat den Abschuss einer Radhaubitze RCH 155(öffnet im neuen Fenster) im Ukrainekrieg vermeldet. ( Telegram(öffnet im neuen Fenster) ) Dabei handelt es sich um eine der weltweit modernsten Haubitzen, die aufgrund ihrers fortschrittlichen Feuerleitsystems mit weniger Personal auskommt und besonders hohe Mobilität aufweist.
Der Abschuss kann jedoch nicht in der Ukraine erfolgt sein, denn die Auslieferung an die Ukraine steht nach der symbolischen Übergabe im Januar(öffnet im neuen Fenster) noch aus.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine Propagandameldung handelt und auf russischer Seite nicht genau genug auf die Berichterstattung im Rahmen der Übergabe geachtet wurde. Es bestand offenbar die falsche Annahme, dass die RCH 155 bereits als mögliches Ziel infrage komme und sich für eine Erfolgsmeldung eigne.
Damit gibt es auch Zweifel an der Authentizität der restlichen Angaben, da die Meldungen mindestens teilweise darauf basieren dürften, welche Informationen glaubhaft und opportun sind. Was tatsächlich geschehen ist, ist anscheinend nicht so wichtig. Andernfalls wäre es ein beachtlicher Erfolg, denn die RCH 155 ist eines der am schwierigsten zu zerstörenden Artilleriegeschütze.
Schießen aus voller Fahrt
Ein RCH 155 kann im Feuerleitsystem seine Eigengeschwindigkeit sowie die Neigung des Fahrzeugs bei der Berechnung der Flugbahn einbeziehen und dadurch auch bei voller Fahrt mit hoher Genauigkeit schießen. Andere selbstfahrende Artilleriegeschütze müssen dafür zumindest kurzzeitig anhalten. Gegenbatteriefeuer wird durch die permanente Bewegung stark erschwert.
Das Nachladen der Artilleriekanone erfolgt bei der RCH 155 vollautomatisch. Es wird daher keine zusätzliche Besatzung zur Bedienung des Geschützes benötigt, die Fahrzeugbesatzung besteht nur aus einem Fahrer und einem Kommandanten. Das ist insbesondere für die Ukraine von Bedeutung, die Russland personell unterlegen ist.



