Militär und Drohnen: Nordkorea baut israelische Drohnen nach

Nordkorea hat laut einem Bericht von Futurezone(öffnet im neuen Fenster) mit Bezug auf The Warzone(öffnet im neuen Fenster) zwei neue Militärdrohnen vorgestellt, die auffällig ähnlich zu israelischen Designs sind. Zwar sind die Bilder der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verpixelt, dabei werden aber nur Details wie Sensoren unkenntlich gemacht, die Form ist klar erkennbar. Es scheint sich um fast direkte Kopien der IAI Harop(öffnet im neuen Fenster) und der Uvision Hero 400(öffnet im neuen Fenster) zu handeln.
Beide Drohnen können sowohl zur Aufklärung als auch als sogenannte Loitering-Munition(öffnet im neuen Fenster) verwendet werden. Dabei kreist die Waffe zunächst ohne Ziel über dem Einsatzgebiet und bekommt erst später ein Ziel zugewiesen oder kann über die Sensorik automatisch Ziele erkennen und selbständig angreifen, etwa im Fall von zwischenzeitlich eingeschalteten Radargeräten.
Die Uvision Hero 400 hat eine Reichweite von mindestens 150 Kilometern und eine maximale Flugzeit von 120 Minuten, sie wird in erster Linie als Aufklärungsdrohne und für den Angriff leicht gepanzerter Ziele verwendet. Der primäre Einsatzzweck der IAI-Harop ist die Bekämpfung von Luftverteidigungssystemen, größeren Fahrzeugen und Befestigungen. Beide Drohnen können ein vorher definiertes Ziel weiter verfolgen, wenn die Verbindung zur Kommandozentrale abbricht, etwa durch Störsender.
Möglicher Einsatz gegen Ukraine und Südkorea
Hier könnte der entscheidende Unterschied zwischen Kopie und Original bestehen. Über das Innenleben und die tatsächlichen Fähigkeiten der beiden Drohnen aus Nordkorea werden keine Angaben gemacht. Aerodynamisch dürften die Eigenschaften nahe am Original liegen, was für Experten zumindest Rückschlüsse auf die maximale Reichweite und Geschwindigkeit zulässt. Ob Nordkorea konkrete Informationen über das Innenleben der israelischen Drohnen erhielt, etwa aus dem Iran(öffnet im neuen Fenster) , ist nicht bekannt.
Nordkorea ist aktuell nicht direkt an einem aktiven Kriegt beteiligt, liefert aber große Mengen an Waffen und Munition nach Russland und unterhält laut Militärkreisen große Produktionskapazitäten, um für den offiziell nie beendeten Krieg gegen Südkorea bereit zu sein. Da ein plötzlicher Ausbruch aber unwahrscheinlich ist, wird vor allem für den Export nach Russland produziert.
Dadurch dürften die Drohnenangriffe auf die Ukraine weiter zunehmen, da Russland immer mehr dieser Waffen selbst herstellt und von verbündeten Ländern einkauft. Besonders eine nordkoreanische Variante der IAI-Harop könnte bei gleichem Einsatzzweck auch gezielt für den Angriff auf die Luftverteidigungssysteme der Ukraine genutzt werden, wo ohnehin ein Mangel herrscht.



